Von wegen sauber: Selbst frisch gewaschene Wäsche enthält noch reichlich Bakterien – meist Haut- und Umweltkeime, die beim Waschen nicht abgetötet wurden. Was sich auf den frisch aus der Waschmaschine kommenden Textilien tummelt und wie sich dies für Baumwollstoffe und Polyester unterscheidet, hat nun erstmals ein Forscherteam mithilfe einer Transkriptom-Analyse untersucht – und einige Unterschiede entdeckt.
Die meisten Menschen bei uns waschen ihre verschmutzte Kleidung in der Waschmaschine – das ist einfach und erscheint hygienisch. Doch gerade die Waschmaschine ist alles andere als keimfrei – im Gegenteil: Wissenschaftler haben mehr als 200 verschiedene Bakterien in privaten Waschmaschinen nachgewiesen, darunter 30 bis 60 Prozent potenziell krankmachende Erreger. Diese Keime überleben vor allem dann, wenn häufig mit Energiesparprogrammen, bleichmittelfreien Waschmitteln und niedrigen Temperaturen gewaschen wird.
Was lebt in der frisch gewaschenen Kleidung?
Doch was viele nicht wissen: Selbst frisch gewaschene Wäsche enthält immer noch deutliche Mengen an Mikroorganismen wie Bakterien und Pilze. „Man findet auf gewaschener Wäsche vor allem Wasserbakterien aus der Waschmaschine, aber auch nicht ausreichend inaktivierte Haut- und Umweltkeime, die von der dreckigen Wäsche stammen“, erklärt Studienleiter Markus Egert von der Hochschule Furtwangen.
Welche Keime sich auf der Frischwäsche tummeln und wie sich ihre Aktivität zwischen Baumwoll- und Polyestertextilien unterscheidet, haben Egert und sein Team nun mithilfe der Transkriptom-Analyse ermittelt. Anders als eine Genomanalse weist diese Methode nicht nur nach, welche Gene und damit Arten vorhanden sind. Sie identifiziert messenger-RNA und kann so zeigen, welche Genen bei den Bakterien aktiv sind und abgelesen werden. Das erlaubt Rückschlüsse auf ihre Stoffwechselprozesse.