Blattwerk als Klimaanlage: Bäume sorgen an heißen Tagen in der Stadt für eine gewisse Abkühlung – am stärksten ist dieser Effekt bei Arten mit geringem Wasserbedarf, wie Forscher berichten. Zumindest, wenn diese Pflanzen auf Grasflächen wachsen: Denn durstige Bäume entziehen dem Rasen Wasser und reduzieren dadurch den zusätzlichen Kühleffekt durch das Gras. Demnach ist es vor allem an heißen Sommertagen unter weniger durstigen Bäumen angenehmer.
Bäumen kommt auf unserem Planeten eine wichtige Funktion als Klimaregulatoren zu – vor allem weil sie große Mengen Kohlendioxid aus der Atmosphäre einatmen und damit als Puffer für das schädliche Treibhausgas wirken. Doch ihre Fähigkeit zur CO2-Entsorgung ist nicht die einzige Eigenschaft der Bäume, die einen Einfluss auf das Klima hat.
An einem heißen, sonnigen Tag können die Pflanzen bis zu 400 Liter Wasser verdunsten. Weil das Wasser beim Verdunsten Wärme verbraucht, kühlen sie ihre Umgebung auf diese Weise ab. Diese Luftkühler-Funktion macht Bäume zu einer praktikablen Möglichkeit, die Hitze in urbanen Wärmeinseln wie München zu mildern. Der Grad der Kühlung hängt allerdings stark von der Baumart und den Bedingungen am Standort ab.

Blick unter Baumkronen
Wissenschaftler um Mohammad Rahman von der Technischen Universität München haben nun den kühlenden Effekt von zwei Stadtbaum-Arten miteinander verglichen. Mithilfe von Sensordaten analysierten sie an unterschiedlichen Münchner Standorten, wie sich das Mikroklima vor allem unterhalb der Baumkronen verändert.