Akute und chronische Schmerzen beeinträchtigen die kognitive Leistungsfähigkeit wie zum Beispiel das Wahrnehmungsvermögen, die Entscheidungsgeschwindigkeit oder das Gedächtnis. Die Mechanismen im Gehirn, die dieser Störwirkung zugrunde liegen, waren jedoch bisher nicht bekannt. Jetzt haben deutsche Wissenschaftler herausgefunden, wie sich Schmerzen negativ auf Denk- und Wahrnehmungsprozesse auswirken. Sie berichten über ihre Ergebnisse in der Fachzeitschrift „Neuron“.
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Die Forscher des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) untersuchten den Einfluss von Schmerz auf die Verarbeitung visueller Reize. Dazu wurden den Probanden Bildfolgen präsentiert und von Zeit zu Zeit verschieden starke Schmerzreize zugefügt. Der Einfluss dieser Schmerzreize auf die Verarbeitung der Bilder im Gehirn wurde mit Hilfe der funktionellen Magnetresonanztomografie untersucht.
Die Neurowissenschaftler konnten nachweisen, dass bei Schmerz die Verarbeitung von visuellen Reizen in der Sehrinde des Gehirns, dem so genannten visuellen Kortex, deutlich gehemmt wird – was auch zur Folge hatte, dass sich die Probanden schlechter an die entsprechenden Bilder erinnern konnten.
Ausgangspunkt der Störwirkung identifiziert
Darüber hinaus lokalisierten die Wissenschaftler den Ausgangspunkt der Störwirkung in einem bestimmten Areal des Schmerzsystems im Gehirn, im so genannten vorderen Cingulum.
Die Untersuchungen wurden mit dem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) finanzierten 3-Tesla-Ganzkörper-Kernspintomografen des Forschungsverbundes „NeuroImage Nord“ durchgeführt.
(idw – Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, 26.07.2007 – DLO)