Auch wir sind kontaminiert: Jeder Mensch nimmt täglich mehr als hundert Mikroplastikpartikel auf, wie eine Studie offenbart. Allein über die Luft und Nahrungsmittel wie Fisch, Meeresfrüchte oder Honig gelangen demnach pro Jahr zwischen 70.000 und 120.000 Kunststoffteilchen in unseren Körper. Durch Tafelwasser kommen noch einmal bis zu 90.000 Partikel hinzu. Wichtige Lebensmittelgruppen wie Fleisch und Gemüse sind da noch nicht mit eingerechnet. Was diese enorme Belastung für unsere Gesundheit bedeutet, ist noch völlig unklar.
Mikroplastik findet sich inzwischen praktisch überall: Winzige Kunststoffteilchen schwimmen in Seen, Flüssen und Meeren, reichern sich im Boden an und schwirren in der Luft herum. Sogar in Fischen, Honig, Salz und Getränken ist das Plastik bereits nachweisbar. Es scheint daher nicht verwunderlich, dass auch wir Menschen kontaminiert sind. Forscher haben das Mikroplastik erst kürzlich in unserem Darm und in unserem Kot nachgewiesen.

Aus der Luft und über die Nahrung
Der von uns produzierte Plastikmüll gelangt über die Nahrungskette, aber auch beim Atmen wieder zurück zu uns. Doch wie viel Plastikpartikel nehmen wir dabei auf? „Trotz der gesundheitlichen Probleme, die möglicherweise durch die Aufnahme und Inhalation von Mikroplastik entstehen, wurde das Ausmaß der menschlichen Belastung bisher noch nicht genauer erforscht“, erklären Kieran Cox von der University of Victoria in Kanada und seine Kollegen.
Genau das haben die Wissenschaftler nun geändert: Sie haben am Beispiel der USA untersucht, wie viel Plastik eine Person im Durchschnitt pro Jahr konsumiert. Um das herauszufinden, wertete das Forscherteam zunächst 26 Studien zur Mikroplastikbelastung der Luft und von Nahrungsmitteln aus. Konkret betrachteten sie dabei Fisch, Meeresfrüchte, Honig, Zucker und Salz sowie Alkohol, Mineral- und Leitungswasser.