Medizin

Yoga könnte bei Asthma helfen

Metastudie findet leichte positive Effekte für die Lebensqualität von Patienten

Nicht nur entspannend, sondern auch gesund: Yoga könnte bei Asthma helfen © Deklofenak/ iStock.com

Besser durchatmen mit Yoga? Die Übungen der fernöstlichen Bewegungslehre könnten Asthmapatienten das Leben erleichtern. Der sanfte Sport hat das Potenzial, zumindest kleine Verbesserungen der Lebensqualität zu bewirken und Symptome zu mildern, wie jetzt eine Metastudie zeigt. Die Forscher warnen jedoch: Es bedürfe weiterer Studien, um den Effekt von Yoga genauer zu untersuchen – und der Sport sei kein Medikamentenersatz.

Yoga ist nicht nur entspannend, sondern auch gesund. Davon sind die zahlreichen Anhänger dieser fernöstlichen Bewegungslehre schon lange überzeugt. Tatsächlich findet auch die Wissenschaft immer mehr Belege dafür, dass Yoga gegen allerlei Krankheiten helfen kann. Das sanfte Dehnen und Bewegen ist Studien zufolge gut fürs Herz, mildert Migräne und soll sogar gegen psychische Erkrankungen helfen und das Gehirn jung halten.

Forscher diskutieren zudem, ob Yoga die Symptome von Asthmapatienten zu lindern vermag. Insbesondere die bei dem ganzheitlichen Sport praktizierten Atemübungen könnten demzufolge den gestressten Atemwegen guttun. Doch Untersuchungen zu diesem Thema kamen bislang zu keinem einheitlichen Ergebnis.

Asthmatiker machen Yoga

Wissenschaftler um Zu-Yao Yang von der Chinese University of Hong Kong haben die bisher verfügbaren Daten nun noch einmal gebündelt unter die Lupe genommen – und das Potenzial der Bewegungslehre genauer untersucht. Das Team wertete für seine Untersuchung fünfzehn randomisiert-kontrollierte Studien aus, die den Effekt von Yoga auf die Lebensqualität und die Symptome von Patienten mit anderen Behandlungsmethoden oder einer Placebo-Therapie verglichen.

Während sechs dieser Studien dabei lediglich die beim Yoga durchgeführten Atemtechniken analysierten, schauten sich die anderen dagegen sowohl die Atmung, als auch Meditations- und Haltungsübungen an. Insgesamt hatten 1.048 Asthmatiker an den Studien teilgenommen. Davon litten die meisten an schwachem bis mittelschwerem Asthma und nahmen den Forschern zufolge ihre Medikamente während der Untersuchungen weiter ganz normal ein.

Leichte Verbesserung

Die systematische Auswertung der Ergebnisse ergab: Tatsächlich gibt es Belege dafür, dass Yogaübungen die Lebensqualität von Asthmapatienten verbessern und die Stärke der Symptome zumindest zu einem gewissen Grad mildern können. Ob sich der sanfte Sport jedoch auch messbar positiv auf die Lungenfunktion auswirkt, bleibt dagegen unklar.

„Wir wissen auch noch nicht, ob Yoga Patienten dazu verhelfen kann, weniger Medikamente einnehmen zu müssen – oder ob der Sport womöglich unerwünschte Nebenwirkungen für manche Asthmatiker hat“, sagt Yang.

Es sei deshalb wichtig, in Zukunft mehr qualitativ hochwertige Studien durchzuführen, um verbindliche Aussagen über die Effekte von Yoga treffen zu können, betonen die Wissenschaftler. Bis dahin gelte: „Auch Asthmapatienten, die Yoga betreiben, sollten ihre Medikamente unbedingt wie verschrieben einnehmen.“ (Cochrane Database of Systematic Reviews, 2016; doi: 10.1002/14651858.CD010346.pub2)

(Cochrane Database of Systematic Reviews, 27.04.2016 – DAL)

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