Paläontologie

Yukon: Goldsucher finden Baby-Mammut

30.000 Jahre altes Jungtier ist besterhaltener Mammutfund in Nordamerika

Mammutmumie
Dieses mumifizierte Jungtier eines Wollhaarmammuts war 30.000 Jahre im Permafrost Nordkanadas konserviert. © Government of Yukon

Spektakulärer Fund: Goldsucher haben bei Grabungen im Permafrost Kanadas ein mumifiziertes Mammutbaby entdeckt. Das vor 30.000 Jahren gestorbene Jungtier eines Wollhaarmammuts ist nahezu perfekt konserviert – selbst Haut und Haare sind noch erhalten. Es ist das besterhaltene und vollständigste je in Nordamerika entdeckte Mammutfossil, wie Paläontologen berichten. Bei seinem Tod war das weibliche Mammutbaby erst einen Monat alt.

Mammuts waren einst die am weitesten verbreiteten Großsäuger unseres Planeten und perfekt an die harten Bedingungen der Eiszeit angepasst. Von ihrem Aussehen, ihrer DNA und sogar den weiten Wanderungen einzelner Wollhaarmammuts zeugen die im Permafrost Sibiriens und Nordamerikas konservierten Relikte dieser Rüsseltiere. Das Eis des dauerhaft gefrorenen Bodes in diesen polaren Regionen hat die Überreste der Mammuts über Jahrtausende als Eismumien konserviert.

Mammutfund
Der Finder des Mammutbabys, Travis von Treadstone Gold. © Treadstone Gold

Mammut-Mumie im Permafrost

Jetzt haben Goldsucher im kanadischen Teil des Yukon-Gebiets einen besonders spektakulären Mammutfund gemacht. Die Arbeiter des Unternehmens „Treadstone Gold“ waren am 21. Juni 2022 in den berühmten Klondike-Goldfeldern auf der Suche nach tief unter dem Permafrost verborgenen Goldvorkommen, als einer von ihnen am Fuß eines gefrorenen Abhangs etwas Ungewöhnliches erspähte. Aus dem Permafrost ragte etwas Kopfähnliches.

Der Arbeiter sprang aus dem Bagger, um sich das Objekt näher anzuschauen. „Es war der Kopf eines Tieres mit Haut, Augen… und einem Rüssel!“, berichtet er. Der Mann kontaktierte den Firmenleiter und dieser alarmierte den Paläontologen Grant Zazula in Whitehorse. „Als Eiszeit-Paläöontologe war es mein lebenslanger Traum, einmal ein echtes Wollhaarmammut zu finden“, berichtet Zazula. „Dieser Traum wurde heute war.“

30.000 Jahre altes Jungtier ist spektakulär gut erhalten

Der Fund entpuppte sich als 30.000 Jahres altes, nahezu perfekt erhaltenes Jungtier eines Wollhaarmammuts. Das weibliche Babymammut war erst knapp einen Monat alt, als es starb und vom Eis konserviert wurde. Von dem in zwei Teilen geborgenen, mumifizierten Tier sind selbst Haut und Haare noch intakt erhalten. „Dies ist eine der unglaublichsten Eiszeittier-Mumien, die je irgendwo in der Welt gefunden wurden“, sagt der Paläontologe.

Nach Angaben der kanadischen Wissenschaftler handelt es sich um die vollständigste Mumie eines Wollhaarmammuts Nordamerikas und einen der bedeutendsten paläontologischen Funde weltweit. „Der Yukon ist für seine Fossilien von Eiszeit-Tieren berühmt, aber mumifizierte Relikte mit Haut und Haaren wurden bisher nur selten gefunden“, heißt es in einer Mitteilung der Yukon-Provinz. Ein Mammut-Jungtier wurde zuletzt 1948 in einer Goldmine in Alaska gefunden, war aber unvollständig erhalten.

Die Stammesältesten des im Fundgebiet lebenden indigenen Volks der Trʼondëk Hwëchʼin haben das neue Mammutbaby „Nun cho ga“ getauft, was in ihrer Sprache „großes Tierbaby“ bedeutet. Der Fund wird nun von kanadischen Paläontologen analysiert, parallel dazu suchen Forscher und Goldsucher an der Fundstelle gemeinsam nach weiteren Eiszeitrelikten.

Quelle: Government of Yukon, Treadstone Gold

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