Wenn der Magen zu wenig Säure bildet, kann er nicht genügend Kalzium aufnehmen und als Folge entwickelt sich Osteoporose. Diese Ursachenkette enthüllen jetzt Wissenschaftler im Fachmagazin „Nature Medicine“. Die Einnahme von Kalziumglukonat kann jedoch die Osteoporose auch bei Menschen mit gestörter Säurebildung oder bei denjenigen, die Säureblocker einnehmen, verhindern. Der Haken daran: Glukonat ist in 90 Prozent der erhältlichen Kalziumpräparate nicht enthalten.
Viele Menschen, die an Sodbrennen und einem – gefühlten oder tatsächlichen – Überschuss von Magensäure leiden, nehmen Medikamente ein, die die Magensäurebildung hemmen. Diese so genannte Protonenpumpenhemmer jedoch haben eine bisher kaum bekannte Nebenwirkung auf das Knochengerüst. Wissenschaftler des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) haben nachgewiesen, dass ein Zuwenig an Magensäure die Kalziumaufnahme aus der Nahrung stört.
Ohne Säure keine Kalziumaufnahme
Von einer altersbedingten Abnahme der Magensäurebildung sind bis zu 30 Prozent der Menschen über 60 Jahre betroffen. Hinzu kommen dann noch Patienten, die Protonenpumpenhemmer einnehmen und damit ihre Magensäure künstlich gering halten. Bei all diesen reicht der Säuregehalt im Magen offensichtlich nicht aus, um das von den Knochen dringend benötigte Kalzium in ausreichender Menge aufzunehmen.
Die Konsequenz ist, dass sich eine Osteoporose entwickelt und die Knochen brüchig werden. Damit entdeckten die Wissenschaftler auch die Ursache des in großen klinischen Studien gezeigten und bisher unverstandenen erhöhten Knochenbruchrisikos von Patienten mit unterschiedlichen Magenerkrankungen, die mit Säureblockern therapiert werden.