Neun Meter groß und 1,8 Tonnen schwer: Paläontologen haben eine zweite Spezies der Allosaurier entdeckt – der großen Raubdinosaurier Nordamerikas. Der Allosaurus jimmadseni lebte vor 157 bis 152 Millionen Jahren und war damals der Top-Prädator seines Lebensraums, wie die Forscher berichten. Gleichzeitig ist diese Art der älteste bekannte Vertreter der Allosaurier. Auffallende Merkmale des Fleischfressers sind ein dicker Wulst zwischen Augen und Schnauzenspitze und relativ lange Beine.
Ob Tyrannosaurus, Allosaurus oder Saltriovenator: Diese großen, zweibeinig laufenden Raubdinosaurier waren die Top-Prädatoren ihrer Zeit. Vom späten Jura bis zum Ende der Kreidezeit dominierten diese Fleischfresser die urzeitliche Lebenswelt. Ihre Bisskraft, Wendigkeit und Stärke erlaubten es ihnen, selbst große Pflanzenfresser zu jagen und zu töten. Mit bis zu zwölf Metern Körperlänge war Allosaurus der größte Raubdinosaurier im Oberjura.

Eine ganz neue Art
„Bisher dachten Paläontologen, dass es im Nordamerika der Jurazeit nur eine Allosaurus-Art gab“, erklärt Erstautor Mark Loewen vom Natural History Museum of Utah. Doch das hat sich nun als Irrtum erwiesen. Denn gleich mehrere schon vor Jahrzehnten ausgegrabene Fossilien haben sich bei näherer Überprüfung nun als eigene, neue Art entpuppt. Die entscheidenden anatomischen Indizien dafür lieferten zwei nahezu vollständige Skelette, eines aus Wyoming und aus der Gesteinsformation des Dinosaur National Monument in Utah.
„Eine neue Dinosaurier-Art in Gesteinsformationen zu finden, die schon seit 150 Jahren intensiv untersucht sind, ist eine herausragende Erfahrung“, sagt Koautor Daniel Chure vom Dinosaur National Monument. „Das ist ein großartiges Beispiel dafür, wie viel wir noch über die Welt der Dinosaurier zu lernen haben.“