Wegbereiter zu „grünem“ Wasserstoff? Forscher haben eine neue Methode gefunden, um Wasserstoff aus Ammoniak zu gewinnen – nur mithilfe von LED-Licht, Eisen und Kupfer. Anders als bei der gängigen Ammoniak-Spaltung benötigt diese Photokatalyse keine starke Hitze oder teure Platinmetalle, wie das Team in „Science“ berichtet. Das könnte den künftigen Einsatz von Ammoniak als Transport- und Speichermedium für „grünen“ Wasserstoff deutlich erleichtern.
Wasserstoff gilt als Energieträger der Zukunft. Er kann klimafreundlich durch Elektrolyse von Wasser mithilfe von Sonnen- und Windstrom gewonnen werden und dabei zugleich Stromschwankungen ausgleichen. Doch um den Wasserstoff effizient speichern und transportieren zu können, muss er extrem heruntergekühlt und verflüssigt oder aber in chemisch gebundene Form gebracht werden. Als vielversprechender Kandidat für letzteres gilt flüssiges Ammoniak (NH3), das zwar korrosiv und giftig ist, aber nur auf minus 40 Grad gekühlt werden muss.
Das Problem jedoch: Um Ammoniak wieder in Stickstoff und Wasserstoff aufzuspalten, benötigt man 400 bis 600 Grad Hitze und entsprechende Energie. Zwar können Katalysatoren aus Platin, Ruthenium, Ruthenium oder Palladium die Reaktionstemperatur senken, sie sind aber teuer und rar.

Eisen und Kupfer als Spaltungshelfer
Eine günstigere Alternative haben nun Yigao Yuan von der Rice University on Houston und seine Kollegen entwickelt. Statt das Ammoniak durch die klassische thermische Reaktion zu cracken, nutzen sie sogenannte plasmonische Photokatalysatoren. Diese meist aus metallischen Nanopartikeln bestehenden Reaktionshelfer wirken wie winzige Antennen, die die Energie des einfallenden Lichts bündeln und dadurch Elektronen des Materials kurzzeitig stark anregen. Ein zweites Metall dient als vorübergehender Partner für Stickstoff und ermöglicht so die Abspaltung des Wasserstoffs.