Klein, aber oho: Forscher haben ein System konstruiert, das aus fallenden Wassertropfen Strom erzeugt. Schon ein Tropfen genügt dabei, um 100 kleine LEDs zum Leuchten zu bringen. Möglich wird dies durch eine Kombination von Teflon, dem Halbleiter Indiumzinnoxid und einer Aluminiumelektrode. Trifft ein Tropfen auf dieses Ensemble, entsteht elektrischer Strom. Dies eröffne ganz neue Möglichkeiten der Stromerzeugung, berichten die Forscher im Fachmagazin „Nature“.
Aus Wasser lässt sich elektrische Energie gewinnen – das belegen Wasserkraftwerke an Staudämmen, Laufwasserkraftwerke oder Gezeitenkraft-Anlagen. Auch zur Speicherung von Energie kann man Wasser nutzen. Allerdings benötigen all diese Systeme größere Wassermengen, um effizient zu arbeiten. Anders ist dies bei Testsystemen, die auf dem triboelektrischen Effekt beruhen: Bei diesen verursacht schon der Kontakt bestimmter Materialien mit Wasser eine elektrostatische Aufladung und erzeugt so Strom – wenn auch in sehr geringen Mengen.

Teflon, ein Halbleiter und ein paar Aluminiumstückchen
Doch es geht auch anders: Forscher unter Leitung von Zuankai Wang von der City University Hongkong haben nun einen Generator entwickelt, der aus einzelnen Wassertropfen elektrischen Strom erzeugt – und dies tausendfach effizienter als bisherige Ansätze dieser Art. Ähnlich wie bei den triboelektrischen Systemen geruht auch ihr Tropfen-Generator auf der Wechselwirkung der Wassertropfen mit bestimmten Materialien.
Das Gerät besteht aus einer Schicht des Halbleiters Indiumzinnoxid (ITO), auf die das Polymer Polytetrafluorethylen (PTFE) aufgetragen ist – besser bekannt als Teflon. Dieses elektrisch isolierende Material ist ein sogenannter Elektret, das elektrische Ladungen speichern oder beispielsweise durch Reibung ansammeln kann. Ein kleines Aluminiumstück verbindet beide Schichten und dient als Elektrode.