Verbessertes Akku-Konzept: Forscher haben Lithium-Schwefel-Batterien zu mehr Leistung und Langlebigkeit verholfen – durch ein neues Design der Schwefel-Kathode. Dieses verhindert die Degeneration der Schwefel-Elektrode selbst bei dickeren Schwefelschichten und erlaubt Leistungsdichten von mehr als 1.200 Milliamperestunden pro Gramm, wie die Forscher im Fachmagazin „Science Advances“ berichten. Damit könnten Lithium-Schwefel-Akkus künftig praktisch nutzbar werden.
Lithium-Ionen-Akkus stecken heute in nahezu allen mobilen Geräten, in Elektroautos und vielen weiteren Batterieanwendungen. Doch diese Akkus haben einige Schwächen: Sie können explodieren, verlieren im Laufe der Zeit an Kapazität und ihre Energiedichte ist nicht optimal – das begrenzt unter anderem die Reichweite von Elektroautos. Deshalb suchen Forscher weltweit nach leistungsfähigeren Alternativen für die Lithium-Ionen-Akkus, als Kandidaten gelten Lithium-Metall-Batterien, Natrium-Ionen-Akkus oder Lithium-Schwefel-Batterien.
Schwefel statt Graphit
Bei Lithium-Schwefel-Akkus dient ein Gemisch aus Schwefel und Kohlenstoff als Kathode. Beim Entladen der Batterie reagiert metallisches Lithium der Anode mit dem Schwefel zu Lithiumsulfid und setzt dabei Strom frei. Rein theoretisch erreichen Lithium-Schwefel-Akkus dabei eine nahezu optimal hohe Energiedichte – und könnten daher bei geringerem Gewicht die Reichweite von Elektroautos deutlich erhöhen.
Doch in der Praxis haben diese Akkus einen Haken: Im Laufe der Zeit verändern sich Struktur und Volumen der Kathode drastisch. Dadurch nimmt die Leistung des Akkus mit jedem Ladezyklus deutlich ab. „Dieser Nebeneffekt der Elektroden-Desintegration wird mit zunehmender Dicke der Kathode immer ausgeprägter“, erklären Mahdokht Shaibani von der Monash University in Australien und ihre Kollegen.