Bundesumweltminister Jürgen Trittin hat ein neues Konzept zur Förderung der Entwicklung der solaren Wärmegewinnung vorgestellt. „Unser Ziel ist eine möglichst klimaneutrale Wärmeversorgung“, sagte der Bundesumweltminister in Neckarsulm am Standort der grössten Solarwärme-Anlage Deutschlands.
Mit rund vier Millionen Euro jährlich sollen Pilotvorhaben von kombinierten Trinkwassererwärmungs- und Heizungsanlagen gefördert und neue Anwendungen für Sonnenwärme, beispielsweise in der Klimatisierung oder die Kombination von Sonnen- und Erdwärme sowie Biomasse erprobt werden. Das neue BMU-Forschungskonzept „Solarthermie2000plus“ ist Teil der Forschungsförderung des Bundes für alle Formen der erneuerbare Energien.
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„Wir investieren jährlich insgesamt rund 60 Millionen Euro um das Innovationspotenzial aller erneuerbarer Energien nutzen, um den Ausbau der Solarenergie, der Windkraft und der Geothermie voranzutreiben. Nur mit einer intensiven Forschungsförderung werden wir unsere ehrgeizigen Ausbauziele erreichen“, sagte Trittin. Ziel der Bundesregierung ist, bis 2010 mindestens 12 Prozent des Stromverbrauchs aus erneuerbaren Energien decken und bis 2020 ihren Anteil auf 20 Prozent zu erhöhen.
Deutschland ist der mit Abstand grösste Markt fuer solarthermische Anlagen in Europa. Dank des Marktanreizprogramms für erneuerbare Energien hat sich die insgesamt installierte Solarkollektorfläche auf rund 5,2 Millionen Quadratmeter erhöht, das ist eine Verdopplung in nur 4 Jahren. „Um das im Koalitionsvertrag festgehaltene Ziel, die Kollektorfläche noch einmal bis 2006 auf dann etwa 10 Millionen Quadratmeter zu verdoppeln, brauchen wir ein Wachstum von 35 Prozent jährlich“, sagte Trittin. Diese rasante Marktentwicklung, gekoppelt mit einer entsprechenden Forschungsförderung, hat dazu geführt, dass die deutsche Solarthermie-Branche international einen Spitzenplatz einnimmt.
Die Stadt Neckarsulm steht derzeit beim Ausbau einer solaren Nahwärmeversorgung an der Spitze in Deutschland. Künftig soll im Ortsteil Neckarsulm-Amorbach der gesamte Wärmebedarf für Trinkwasser und Raumheizung zur Hälfte von der Sonne gedeckt werden. Die vom Bundesumweltministerium geförderte Pilotanlage besteht aus 5.000 Quadratmetern Kollektorfläche sowie einem grossen Erdsonden-Wärmespeicher. Sie versorgt 140 Wohneinheiten, ein Ladenzentrum, eine Schule und ein Altenwohnheim mit Wärme.
(BMU, 01.03.2004 – NPO)