Vielversprechende Entwicklung: Forschern haben ein Perowskit-Material identifiziert, das auch intensiver Beleuchtung und Hitze standhält. In einer Solarzelle verbaut, behielt es im Test auch nach 1.450 Betriebsstunden rund 99 seines Wirkungsgrads. In der Praxis könnten Solarzellen aus diesem Perowskit sogar 20.000 Stunden halten, wie die Wissenschaftler berichten. Das könnte dünnere und leistungsfähigere Photovoltaik-Anlagen ermöglichen.
Als Perowskite werden Materialien bezeichnet, die unabhängig von ihren einzelnen Komponenten eine bestimmte Kristallstruktur besitzen. In der Photovoltaik gelten sie als das Material der Zukunft, weil Perowskit-Halbleiter Sonnenlicht in elektrischen Strom umwandeln können, aber günstiger und energiesparender herzustellen sind als Silizium-Zellen. Die kristallinen Dünnfilme dieser Minerale können durch Aufdampfen oder Abscheiden aus Lösung produziert werden.

Automatisierte Fahndung unter Perowskiten
Das Problem jedoch: Sobald Perowskit-Solarzellen UV-Strahlung und Hitze ausgesetzt sind, verlieren sie bisher rasant an Leistung – das Material zersetzt sich. „Die Achillesferse der Perowskit-Solarzellen ist ihre geringe Haltbarkeit“, erklärt Seniorautor Christoph Brabec vom Helmholtz-Institut Erlangen-Nürnberg für Erneuerbare Energien. Während diese Solarzellen schon nach Tagen bis Wochen ihre Leistungsfähigkeit verlieren, halten die klassischen Silizium-Solarzellen mehr als 20 Jahre.
Brabec und sein Team haben sich daher gezielt auf die Suche nach einem haltbareren Perowskit-Material begeben. Dafür testeten mithilfe eines automatisierten Verfahrens hunderte verschiedene Perowskit-Mischungen auf ihre Lichtbeständigkeit. „Selbst wenn man nur auf bewährte Komponenten setzt, kommt man auf eine ungeheure Anzahl an möglichen Zusammensetzungen, die wir mit unseren Verfahren automatisiert herstellen und prüfen können“, erklärt Erstautor Yicheng Zhao vom Helmholtz-Institut.