Neuer Ansatz für die Solarenergie: Wenn man Solarmodule nicht auf Landflächen, sondern auf dem Wasser installiert, könnte das entscheidende Vorteile bringen. Denn die Anlagen belegen keine Landflächen und werden natürlich gekühlt, was ihren Wirkungsgrad erhöht. Allein in den USA könnten durch die konsequente Installation solcher schwimmenden Solarmodule zehn Prozent des gesamten Jahresstrombedarfs produziert werden, wie US-Forscher nun ausgerechnet haben.
Die Photovoltaik – die Umwandlung von Sonnenlicht in Strom – ist eine der weltweit am stärksten wachsenden Formen der erneuerbaren Energiegewinnung. Bis 2050 könnte sie weltweit sogar 30 bis 50 Prozent des Strombedarfs allein decken, wie Forscher jüngst prognostizierten. Doch es gibt einen Nachteil: Die Solarmodule benötigen wegen ihres geringen Wirkungsgrads große Flächen – und treten so oft in Konkurrenz zu Landwirtschaft und anderen Landnutzungsformen.
Mehrfache Vorteile
Doch es gibt eine Alternative: schwimmende Solaranlagen. „Solche wasserbasierten Photovoltaiksysteme können in mehrfacher Hinsicht vorteilhaft sein“, erklären Robert Spencer und seine Kollegen vom US National Renewable Energy Laboratory (NREL). „Das Wasser senkt die Betriebstemperaturen der Module, gleichzeitig hemmen diese die Verdunstung und das Algenwachstum in den Gewässern.“ Letzteres ist gerade bei Zisternen und für Wasserkraft genutzten Stauseen eher unerwünscht.
Die Solarmodule schwimmen bei dieser Anlagenform auf der Wasseroberfläche von künstlich angelegten Gewässern wie Stauseen oder Zisternen. Dadurch stören sie keine natürlichen Wasserökosysteme, blockieren aber auch kein Ackerland und anderweitig benötigte Flächen. „Die Kosten für das Land machen heute einen immer größeren Teil der Kosten eines Solarprojekts aus“, erklärt Adam Warren vom NREL.