Lebensmittel

20 Millionen Euro für besseres Fleisch

„Q-PorkChains“ soll Abläufe optimieren

Wissenschaftler aus 21 Ländern wollen in den nächsten fünf Jahren zusammen arbeiten, um die Abläufe in der Schweinefleisch-Produktion zu verbessern. Hierfür stellen EU und Wirtschaft insgesamt 20,73 Millionen Euro zur Verfügung. Nach zweijähriger Vorarbeit fiel jetzt in Kopenhagen der Startschuss. Forscher der Universität Bonn koordinieren die Arbeiten zum Management von Wertschöpfungsketten – vom Stall bis zur Fleischtheke im Supermarkt.

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Schon das Auftakttreffen verdeutlichte die Dimension des Großprojekts: Über 100 Forscher und Wirtschaftsvertreter aus 16 europäischen und fünf außereuropäischen Ländern trafen in Kopenhagen zum Projektstart zusammen, um sich über ihre Zusammenarbeit abzustimmen. Seit 2004 haben Bonner Agrarwissenschaftler zusammen mit Kollegen aus Dänemark und den Niederlanden diesen Moment vorbereitet. „Die Mühen der zweijährigen Antragstellung haben sich insbesondere für die Universität Bonn gelohnt“, betont Professor Dr. Brigitte Petersen vom International FoodNet Center der Uni Bonn. „Wir haben nun die finanzielle Grundlage, um unsere Forschung zum Management von Ketten und Netzwerken in der Schweinefleischerzeugung auszubauen.“

Bessere Qualität durch verbesserte Abläufe

Ziel von „Q-PorkChains“ ist es, die Abläufe in der Schweinefleisch-Produktion zu verbessern. Es ist das bislang umfangreichste EU-Forschungsprojekt in diesem Bereich. Die Projektpartner kommen aus den Bereichen Marktforschung, Tierproduktion, Fleischforschung, Molekulargenetik, Qualitäts¬management und Agrarökonomie. Die Teilprojekte spiegeln damit alle Facetten der Wertschöpfungskette Fleisch wider. So wollen die Projektpartner beispielsweise Methoden für die Qualitätskontrolle entwickeln, die in verschiedenen Stufen der Wertschöpfungskette zum Einsatz kommen können – also im Stall, beim Transport oder im Supermarkt.

„Unser Ziel sind qualitativ hochwertige Schweinefleischprodukte, die den Ansprüchen und Wünschen der Verbraucher gerecht werden“, erläutert Brigitte Petersen. Die Ergebnisse sollen auch in neue Ausbildungsangebote einfließen – beispielsweise in Form von Trainingsprogrammen für Unternehmen oder als e-learning-Angebote für Universitäten.

Von Bonn aus wird zudem die Umsetzung der Ergebnisse in die Praxis koordiniert. Die Internationale Kooperationsplattform GIQS e.V. (Grenzüberschreitende Integrierte Qualitätssicherung) hat die Aufgabe, die anwendungsorientierte Forschung in Unternehmen, Pilotketten und Netzwerken zu steuern. Für die Erprobung der vielversprechenden Innovationen aus dem Projekt sind 1,5 Mio Euro reserviert, die erst im Laufe des Projekts an Industriepartner vergeben werden.

Zudem sind von Anfang an Unternehmen der Europäischen Schweineproduktion in das Projekt eingebunden. Dies sind unter anderem die Vion Food Group (NL), Danish Crown (DK), Nutreco (NL), Pig Improvement Company (GB), die Erzeugergemeinschaft Osnabrück (D), Casedemont und Espuna (ESP), der Zentralverband der deutschen Schweineproduktion (D), aber auch Kleine und Mittlere Unternehmen wie R-Biopharm (D), Chainfood (NL) und Qualitype (D).

(Universität Bonn, 19.01.2007 – NPO)

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