Milde Witterung begünstigte das Energiesparen
Die CO2-Emissionen verringerten sich im Vergleich zu 2010 um 2,4 Prozent. Dieser deutliche Rückgang geht im Wesentlichen auf den geringeren Bedarf an Erdgas und Mineralöl für das Heizen zurück.
„Die Emissionsminderung wurde zwar durch die relativ milde Witterung begünstigt. Aber auch der wachsende Anteil von erneuerbarem Strom führt zu niedrigeren Emissionen, ebenso der geringere Stromexport“, sagt UBA-Präsident Jochen Flasbarth. Das sei ein Erfolg. Um die Klimaziele zu erreichen, seien aber weitere Maßnahmen notwendig. So sollten die Menge an CO2-Zertifikaten durch eine Verschärfung des europäischen Klimaschutzzieles verringert und die energetische Gebäudesanierung vorangebracht werden.
Atomausstieg erhöhte Emissionen kaum
An den Zahlen zeige sich aber auch, dass der Ausstieg aus der Atomenergie keine schwerwiegenden Folgen für die Emissionen hatte: Obwohl der Anteil der Kernenergie deutlich abnahm, stiegen die Emissionen aus der Stromerzeugung nur leicht an. Zum einen wurde weniger Strom exportiert, zum anderen wurde mehr Strom aus erneuerbaren Energien erzeugt. Diese Ergebnisse spiegeln sich auch in den für das Jahr 2011 berichteten Zahlen der Energie- und Industrieanlagen wider, die dem Europäischen Emissionshandel (ETS) unterliegen. Demnach gingen die CO2-Emissionen des Energiesektors zwischen 2 und 6 Prozent zurück. Dagegen erhöhten sich die prozessbedingten Emissionen der Industrie – wie der chemischen und der Metallindustrie – entsprechend der konjunkturellen Entwicklung.
Düngemittel und chemische Industrie stoßen mehr Lachgas aus
Die Methanemissionen sind gegenüber dem Vorjahr um 3,5 Prozent gesunken, wie die Forscher berichten. Dies hängt hauptsächlich mit dem Rückgang der Abfalldeponierung zusammen, da die dort enthaltenen organischen Bestandteile eine Hauptquelle der Methanemissionen bilden. Seit 2005 durften immer weniger Abfälle deponiert werden. Auch der Rückgang der geförderten Steinkohlemenge sowie kleinere landwirtschaftlichen Tierbestände führen zu weniger Methan.
Die Lachgasemissionen nahmen 2011 um 2,3 Prozent zu, hauptsächlich weil der Absatz stickstoffhaltiger Mineraldünger gegenüber dem Vorjahr deutlich anstieg. Auch die chemische Industrie stieß konjunkturell bedingt mehr Lachgas aus. Dies wurde durch Rückgänge im Bereich der Energiewirtschaft wieder ausgeglichen. Die Emissionen des Verkehrsbereiches stiegen geringfügig infolge des erhöhten Katalysatoreinsatzes im Schwerlastverkehr (ab EURO IV). Diese Katalysatoren reduzieren den Anteil der Stickoxide auf hocheffiziente Weise, sie erhöhen aber geringfügig die Emission von Lachgas.
(UBA, 13.04.2012 – NPO)
13. April 2012