Die umweltfreundliche Stromerzeugung aus Erdwärme wird nach Ansicht des Experten Willy Gehrer in Zukunft eine bedeutende Rolle bei der Energieproduktion spielen.
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„Ich bin überzeugt, dass Geothermie-Anlagen in 20 Jahren zehn Prozent des weltweit produzierten Stroms liefern werden“, sagte Gehrer dem Siemens-Forschungsmagazin Pictures of the Future. Gehrer ist Präsident der Energietechnischen Gesellschaft des Verbands Electrosuisse und leitet die Abteilung Power Systems von Siemens Schweiz.
Gehrer favorisiert das so genannte Hot-Dry-Rock-Verfahren. Im Gegensatz zu Methoden, die nur Thermalquellen in vulkanisch aktiven Regionen als Energielieferanten nutzen, lässt sich mit dem neuen Verfahren überall auf der Welt Strom erzeugen. Eine Pumpe presst dabei Wasser in die vier bis sechs Kilometer tiefen, rund 200 Grad Celsius heißen kristallinen Gesteinsschichten des Urgebirges. Produktionsbohrungen zapfen das aufgewärmte, unter Druck stehende Wasser an und befördern es zu einem Wärmeaustauscher an der Oberfläche. Der Austauscher treibt schließlich eine Dampfturbine mit Generator zur Stromerzeugung an. Das abgekühlte Wasser wird danach wieder in die Erde zurückgepumpt.