Rund sechzig Nobelpreisträger haben die Regierungschefs der Welt aufgefordert, sich umgehend auf ein tragfähiges Klimaabkommen zu einigen. Ein solcher Vertrag müsse dem Ausmaß und der Dringlichkeit der sich bereits heute abzeichnenden sozialen, ökologischen und wirtschaftlichen Krisen gerecht werden, heißt es in einem entsprechenden Memorandum. Entschlossene politische Führung sei jetzt nötiger denn je.
Das Memorandum, das im Frühjahr dieses Jahres im Rahmen eines Nobelpreisträgersymposiums unter der Schirmherrschaft des britischen Thronfolgers Prinz Charles entstand, richtet sich im Vorlauf des UN-Klimagipfels im Dezember in Kopenhagen an politische Entscheidungsträger in aller Welt. Die Unterzeichner rufen Politik und Wissenschaft auf, gemeinsam mit Industrie und Zivilgesellschaft die historische Chance von Kopenhagen zu nutzen, die bisherige kohlenstoffintensive Wirtschaftsweise durch eine nachhaltige und gerechtere zu ersetzen.
Vom Dalai Lama bis zu Klaus von Klitzing und Hideke Shirakawa
Rund zwanzig Nobelpreisträger verschiedenster Disziplinen hatten sich im vergangenen Mai im St. James’s Palace in London mit einer Expertengruppe aus führenden Wissenschaftlern und hochrangigen Entscheidungsträgern aus Wirtschaft und Politik getroffen, um über die wirksamsten Strategien zur Bewältigung der Klima- und Nachhaltigkeitskrise zu beraten. Zu den Teilnehmern gehörte auch der Energieminister der Vereinigten Staaten und Physik-Nobelpreisträger Steven Chu.
Mittlerweile haben zahlreiche weitere Nobelpreisträger das Memorandum unterzeichnet, darunter auch deutsche Preisträger wie Harald zur Hausen oder Gerhard Ertl. Zu den Unterzeichnern gehören unter anderem die Friedensnobelpreisträger Michail Gorbatschow, seine Heiligkeit der Dalai Lama und Mohammed el-Baradei, Chef der Internationalen Atomenergiebehörde, sowie die Literaturnobelpreisträger Doris Lessing, John Coetzee und Wole Soyinka.