Ab heute leben wir auf Pump: Am heutigen 29. Juli hat die Menschheit alle nachhaltig nutzbaren Ressourcen unseres Planeten für das Jahr 2019 aufgebraucht. Der Erdüberlastungstag ist damit erneut um einige Tage nach vorn gerückt und liegt nun erstmals schon im Monat Juli, wie das Global Footprint Network mitteilt. Ihren Berechnungen zufolge ist der ökologische Fußabdruck der Menschheit inzwischen so groß, dass wir 1,75 Erden bräuchten.
Der „Earth Overshoot Day“ – Erdüberlastungstag – markiert den Tag, an dem die Menschheit alle natürlichen Ressourcen verbraucht hat, die die Erde im Jahr regenerieren kann. Er wird alljährlich von Wissenschaftlern des Global Footprint Networks und der New Economic Foundation auf Basis des ökologischen Fußabdrucks ermittelt: Das, was wir an Treibhausgasen ausstoßen, an Wasser verbrauchen oder für unseren Konsum verarbeiten, wird aufgerechnet gegen die Fähigkeit der weltweiten Ökosysteme, Ressourcen zu erneuern und Abfälle aufzunehmen.
So früh wie noch nie
In diesem Jahr ist der Erdüberlastungstag erneut weiter nach vorn gerückt. 2018 lag er noch am 1. August, 2019 ist der ökologische Fußabdruck der Menschheit nun erstmals schon im Juli größer als unser Planet noch versorgen kann. Um ihren Bedarf an Ressourcen zu decken, bräuchte die Menschheit inzwischen 1,75 Erden pro Jahr, wie das Global Footprint Network berichtet. Die Organisation hat alle Daten auf einer interaktiven Weltkarte zusammengestellt.
„Die Menschheit fordert einfach mehr als die Erde uns liefern kann“, so die Organisation. „Diese Übernutzung aber kann nicht lange so weitergehen.“ Für eine bestimmte Frist könne man zwar Raubbau an den planetaren Ressourcen betreiben. Doch auf Dauer führe dies zur Degradierung und letztlich dem Kollaps der Natur. „Die Auswirkungen davon sind schon jetzt in Bodenerosion, Desertifikation, Entwaldung, Artenschwund, dem Kollaps von Fischbeständen und den erhöhten CO2-Konzentrationen der Atmosphäre zu sehen“, heißt es auf der Footprint-Network-Seite.