Urzeitliche Vereisung: In Südafrika haben Geoforscher Spuren der ältesten Vergletscherung unseres Planeten entdeckt. 2,9 Milliarden Jahre alte Gletschersedimente mit auffallend niedrigen Anteilen des Sauerstoff-Isotops 18O deuten darauf hin, dass diese Gesteinsformation während einer eisreichen Kälteperiode entstand. Ob diese Region damals in Polnähe lag oder ob die junge Erde eine frühe „Schneeball“-Phase mit fast globaler Vergletscherung durchlief, ist noch unklar.
Unser Planet hat im Laufe seiner Geschichte immer wieder Kälte- und Wärmephasen durchlaufen. So war das Klima beispielsweise in der Kreidezeit so mild, dass selbst in der Antarktis Regenwälder wuchsen. Vor rund 700 Millionen verwandelte dagegen eine globale Kältephase die Erde in einen „Schneeball„, auf dem nur noch wenige äquatornahe Oasen eisfrei blieben. Doch wie es in den Anfängen der Erdgeschichte um das Klima bestellt war, ist wegen fehlender Fossilien und geeigneter Gesteinsformationen bisher nur in Teilen geklärt.

2,9 Milliarden Jahre alte Gletschermoränen?
Jetzt könnten Geoforscher den bisher ältesten Beleg für einen irdischen Gletscher gefunden haben. Basis dafür ist die Pongola Supergroup – eine vor rund 2,9 Milliarden Jahre entstandene Gesteinsformation in Südafrika. „Diese Formation ist eines der wenigen Areale, in denen Gesteine aus der frühen Erdgeschichte weitgehend intakt und unverändert erhalten sind“, erklärt Ilya Bindeman von der University of Oregon.
Geologische Untersuchungen haben ergeben, dass das Sedimentgestein von seiner Struktur her Diamiktiten ähnelt – durchmischten Ablagerungen, wie sie unter anderem im Umfeld von Gletschern vorkommen. „Diese Ablagerungen sind fossile Gletschermoränen – das Geröll, das ein Gletscher zurücklässt, wenn er taut und sich zurückzieht“, so Bindemann. „Das sind die ältesten jemals entdeckten Moränen-Ablagerungen.“