In diesen Tagen hat die afrikanische Bevölkerung die Eine-Milliarde-Marke überschritten. Jeden Monat wächst der Kontinent um etwa zwei Millionen Menschen, jedes Jahr um 24 Millionen. Und ein Ende des Wachstums ist nicht in Sicht. Bis zum Jahr 2050 wird sich die Bevölkerung Afrikas voraussichtlich verdoppeln und dann knapp zwei Milliarden Menschen umfassen. Dies geht aus einem Datenreport hervor, den die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW) jetzt herausgegeben hat.
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Zentrale Ursachen für das rasante Bevölkerungswachstum in den ärmsten Ländern der Welt sind die hohen Fruchtbarkeitsraten und die junge Altersstruktur. In den Entwicklungsländern lebt
heute die größte Jugendgeneration aller Zeiten. Fast jeder Dritte ist jünger als 15 Jahre, insgesamt etwa 1,7 Milliarden Menschen. Eine weitere Milliarde ist zwischen 15 und 24 Jahre alt. Ihr Bedarf an Familienplanung ist riesig: Jedes Jahr werden 14 Millionen Teenager schwanger, etwa die Hälfte von ihnen ungewollt. „Dass diese jungen Menschen kaum Zugang zu Sexualaufklärung und Verhütungsmitteln haben, ist unverantwortlich“, mahnt DSW-Geschäftsführerin Renate Bähr.