Geowissen

Alaska-Beben verändert Yellowstone-Geysire

Auswirkungen auf mehr als 3.300 Kilometer entfernte heiße Quellen

Geysir im Yellowstone-Park © USGS

Das schwere Erdbeben in Alaska im Jahr 2002 hat offensichtlich auch im mehr als 3.300 Kilometern entfernten Yellowstone Nationalpark für einige geologische Unruhe gesorgt. Nach Angaben von Forschern der University of Utah veränderten sich vor allem die Aktivitäten der Geysire.

Innerhalb von Stunden wurden die Auswirkungen des Bebens – eines der stärksten in den USA während der vergangenen 150 Jahre – bei den Aktivitäten der für den Yellowstone National Park so bekannten Geysire deutlich. Die Forscher glauben, dass das Beben die verlegten Zuläufe der Geysire freilegte. Nach den Untersuchungen des Geologen Robert Smith von der University of Utah sind Auswirkungen von Beben über wesentlich größere Entfernungen als bisher angenommen bemerkbar. „Wir haben nicht erwartet, dass es solche langfristigen Änderungen im hydrothermischen Systemen geben kann“, führt der Forscher aus. Nach dem Hauptbeben wurden an zahlreichen Thermen, Geysiren und heißen Quellen mehr als tausend kleinere Beben beobachtet.

Diese kleinen Beben haben aber nicht nur Wege für neue Geysire geöffnet, sondern auch manche Quellen zum Versiegen gebracht. Insgesamt hatte das Forschungsteam um Smith die Ausbrüche von 22 Geysiren während der Winterperiode 2002 – 2003 beobachtet. Acht dieser heißen Quellen zeigten deutliche Veränderungen. Einige der Geysire wie etwa „Daisy Geyser“ brachen kurze Zeit nach dem Beben wesentlich häufiger aus, kehrten dann jedoch zum gewohnten Zyklus zurück. Die Forscher bemerkten auch, dass sich die Temperaturen sowie die chemische Zusammensetzung der heißen Quellen rapide veränderten. Andere heiße Quellen mit klarem Wasser, verwandelten sich in dampfende schlammige Orte.

Die Wissenschaftler berichten über ihre Ergebnisse in der jüngsten Ausgabe des Wissenschaftsmagazins Geology.

(Pressetext Europe, 03.06.2004 – DLO)

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