Akute Gefahr: In den Allgäuer Alpen kündigt sich ein gewaltiger Felssturz an. Am Gipfel des 2.592 Meter hohen Hochvogels klafft ein bereits 40 Meter langer und drei Meter breiter Riss – und er wächst täglich weiter. Forscher warnen vor einem bevorstehenden Abbruch der Gipfelwand und überwachen die Lage mittels Sensoren und Drohnen. Sollte es zum Felssturz kommen, könnten 260.000 Kubikmeter Gestein zu Tal stürzen.
Gebirge wie die Alpen gehören zu den Regionen, die sich im Zuge des Klimawandels besonders stark verändern. Die steigenden Temperaturen lassen nicht nur den Schneefall weniger werden und die Gipfelgletscher schmelzen. Auch der normalerweise in hohen Lagen vorherrschende Permafrost schwindet – mit teilweise verheerenden Folgen. Denn das Auftauen des gefrorenen Bodens nimmt vielen Berghängen die Stabilität, als Folge drohen vermehrt Erdrutsche und Felsstürze.
Wachsender Spalt in Gipfelwand
So auch nun am Hochvogel in den Allgäuer Alpen. Der 2.592 Meter hohe Berg an der deutsch-österreichischen Grenze gehört zu den Gipfeln, die im Rahmen des Forschungsprojekts AlpeSenseBench kontinuierlich überwacht werden. Mit Sensoren, Messflügen und Drohnen beobachten Wissenschaftler jede Veränderung der Gipfelhänge, um drohende Felsstürze und Erdrutsche frühzeitig erkennen zu können.
Jetzt ist es soweit: Am Gipfel des Hochvogels hat sich ein großer Spalt aufgetan, wie Forscher berichten. Ein gut 40 Meter langer, acht Meter tiefer und drei Meter breiter Riss ist an der südlichen Gipfelwand zu sehen. „Der massive Spalt am Gipfel des Hochvogels ist ein unübersehbares Indiz für den drohenden Bergsturz“, sagt Florian Siegert von der TU München und Gründer von 3D RealityMaps. „Die Spalte hat sich in den letzten drei Jahren um 30 Zentimeter erweitert und wächst täglich weiter.“