Auch die Herrscherriege des alten Ägyptens lebte keineswegs im Überfluss, sondern litt sogar an Unterernährung. Infektionskrankheiten und Erkrankungen des Verdauungstraktes – verursacht durch verseuchtes Wasser – ließen sie zudem nur selten älter als 30 Jahre alt werden. Das hat jetzt eine Studie spanischer Ärchaologen gezeigt. Die Forscher hatten über 200 Mumien aus der Totenstadt Qubbet el-Hawa in Ägypten untersucht und kamen zu dem überraschenden Ergebnis, dass es trotz der kulturellen Blüte Ägyptens um die Gesundheit der Menschen schlechter bestellt war als bisher angenommen.
Wissenschaftler haben neueste Erkenntnisse über das Leben der alten Ägypter erlangt. Dazu untersuchten sie Mumien aus der Totenstadt Qubbet el-Hawa nahe der heutigen Stadt Assuan.
Die Grabstätte liegt etwa 1.000 Kilometer südlich von Kairo. Es handelt sich dabei nach Ansicht von Archäologen um eine der wichtigsten historischen Stätten der Menschheit, da sie neben Mumien und Gebeinen auch Inschriften enthält. So sind etwa die über mehr als ein Jahrtausend andauernden Beziehungen der Ägypter mit ihren Nachbarn der Region Nubien – dem heutigen Sudan – in den Inschriften dokumentiert. Die Archäologen erhoffen sich dadurch Einblick in kulturhistorische und ethnische Zusammenhänge der Menschheitsgeschichte dieser Region.
Größtes Grab birgt Überraschung
Bei den aktuellen Ausgrabungen konzentrierten sich die Forscher der Universitäten Granada und Jaen vor allem auf ein bestimmtes Grab in der Totenstadt – Nummer 33. Diese Stätte wurde nach ihrem Bau um 1939 bis 1760 vor Christus mindestens drei Mal für verschiedene Herrscherdynastien genutzt und stellt eines der größten Gräber Qubbet el-Hawas dar. Weil die Identität des ursprünglichen Bauherren – eines assuanischen Würdenträgers – bis heute nicht geklärt ist und weil Grab Nummer 33 noch mindestens eine völlig intakte Grabkammer beherbergt, ist es von besonderer Bedeutung für Archäologen.