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Anfassen erwünscht!

„In die Tiefe gehen“ – Eine Ausstellung zum Mitmachen

Ausstellung "In die Tiefe gehen" © GEOTECHNOLOGIEN

Wussten Sie, dass Sie mit jedem Schritt, den Sie machen, den Untergrund verformen, auf dem Sie gehen? Glauben Sie nicht? Überzeugen Sie sich selbst auf der Wanderausstellung „In die Tiefe gehen“, die seit dem 24. August 2004 im Deutschen Museum in München zu sehen ist.

Der ‚Aha-Effekt’

Die Besucher stellen sich einzeln auf Betonfußboden oder auf eine harte Natursteinplatte. „Wer dann seinen Fuß leicht gegen den Boden drückt, kann über einen Lichtsensor beobachten, wie sich im jeweiligen Untergrund verschieden große Dellen bilden“, erklärt Dr. Ludwig Stroink, Organisator der Ausstellung „Bei Holz ist das nichts Neues. Bei steinernem Boden hingegen ist der ‚Aha-Effekt’ natürlich groß.“ Wer nach erfolgreicher Verformung eine Pause braucht, kann in der ‚Hör-Bar’ verschnaufen. Und lauschen. Denn dort hängen Kopfhörer bereit, über die man per Knopfdruck verschiedenste Erdgeräusche wahrnehmen kann. Die akustischen Vorboten eines Erdbebens beispielsweise. Oder das hörbare Nachhallen des Urknalls.

Von Gaskavernen und Erdraketen

„In Norddeutschland werden heute riesige Kavernen aus Salzstöcken herausgespült, um Erdgas zu speichern. Ein mannshohes Modell in der Ausstellung erlaubt es den Besuchern, eine solche Kaverne von innen zu betrachten und die Befüllung mit Gas zu simulieren. Damit wollen wir darauf aufmerksam machen, welche Möglichkeiten der Boden unter unseren Füßen bietet“, erläutert Stroink die Motivation hinter der Ausstellung. Gütertransportwege, Bahnhöfe oder Lagerräume könnten unter die Erde verlegt werden, um an der Oberfläche Platz zu sparen. Neben zahlreichen Exponaten zum Anfassen finden wissensdurstige Besucher auch Ausstellungsstücke zum Bestaunen. Einen 1000 Jahre alten Bergmannsschuh aus dem Harz etwa, Zeitzeuge der historischen Anfänge des Bergbaus. „Damals wurde unter anderem noch mit Hirschgeweihen gegraben“, weiß Stroink. Heute benutzt die Industrie so genannte ‚Erdraketen’. Was das ist, erfahren Sie ebenfalls in der Ausstellung.

Konzept: Anwendungsnah und praxisbezogen

Bereits während der Konzeption der Ausstellung wurde eng mit Partnern aus der Industrie zusammengearbeitet. Das zahlt sich jetzt aus. „Die Ausstellung ist anwendungsnah und praxisbezogen“, beschreibt Stroink. „Das lockt natürlich viele Vertreter aus der Wirtschaft.“‚In die Tiefe gehen’ leitet den neuesten der 13 Schwerpunkte des Forschungs- und Entwicklungsprogramms GEOTECHNOLOGIEN ein: „Erkundung, Nutzung und Schutz des unterirdischen Raums“. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung sowie die Deutsche Forschungsgemeinschaft finanzieren dieses Programm mit insgesamt 250 Millionen Euro.

Termine

München ist bereits die vierte Stadt, in der die Ausstellung Station macht. „In Stuttgart, Dortmund und Leipzig lief ‚In die Tiefe gehen’ bereits mit hervorragendem Erfolg“, freut sich Stroink. „Allein in Stuttgart besuchten in nur vier Wochen über 5000 Menschen aller Alters- und Berufsgruppen die Ausstellung.“ Ihren Abschluss findet die Ausstellung ab April 2005 im Deutschen Technik Museum Berlin.

(Gemeinschaft Deutscher Geologen, Dr. Ludwig Stroink, 14.07.2004 – Tobias Mattfeldt, DFG-Forschungszentrum Ozeanränder)

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