Rätselhafte Haut: Paläontologen haben herausgefunden, warum die Haut fossiler Frösche aus dem Geiseltal bei Halle 45 Millionen Jahre lang überdauern konnte. Die „Anti-Aging-Qualitäten“ der Amphibienhaut stammen demnach von Calcium- und Phosphat-Ionen, die im Laufe der Verwesung aus dem Gewebe gelöst wurden und dieses schließlich ersetzten. Die dabei versteinerten Kollagenfasern verraten auch mehr über die Lebensweise der Frösche.
Dass die Knochen eines Lebewesens nach dessen Tod zu versteinerten Fossilien werden, ist bereits unwahrscheinlich genug. Noch seltener ist es allerdings, dass auch verschiedene Weichteile wie Haut und andere Organe der Nachwelt erhalten bleiben. Schließlich verwesen diese normalerweise zuerst. Doch es gibt einige besondere Fälle, in denen Lebewesen uns auch Haut, Muskelgewebe, Federn oder sogar eine komplette Luftröhre hinterlassen haben. Solche Funde erlauben uns außergewöhnlich detaillierte Einblicke in das Leben der Urzeit.
Das Rätsel der Geiseltal-Frösche
Ein besonders reichhaltiger Fundort für fossile Weichteile ist das Geiseltal bei Halle in Sachsen-Anhalt. Vor 45 Millionen Jahren befand sich dort noch ein sumpfiger Wald, in dem unter anderem Frösche, Eidechsen, Landkrokodile, Riesenschlangen, Laufvögel und Ur-Pferde lebten. Insgesamt wurden im Geiseltal bereits rund 50.000 Fossilien aus dieser vergangenen Welt freigelegt.
Bei vielen von ihnen – darunter Fröschen, Fischen und Fledermäusen – ist dank erhaltener Weichteile noch der einstige Körperumriss als blasser bis brauner Schleier zu erkennen. Doch wie solche außergewöhnlichen Fossilien in derart großen Mengen entstehen konnten, ist bereits seit rund 100 Jahren ein Rätsel.