Gigant aus Kalkstein: Im antiken Steinbruch von Baalbek im Libanon haben Archäologen den größten Steinquader der antiken Welt entdeckt. Der riesige, fein säuberlich behauene Block ist 20 Meter lang, sechs Meter breit und mindestens 5,50 Meter hoch. Wie die Steinbruch-Arbeiter den 1.650 Tonnen schweren Stein damals transportieren wollten, ist noch immer rätselhaft.
In der Antike war Baalbek im Libanon eines der größten religiösen Anlagen im römischen Reich. Von seiner Bedeutung zeugen bis heute die Ruinen von mehreren großen Tempeln, darunter dem Heiligtum des Gottes Jupiter Optimus Maximus Heliopolitanus. In seinem säulengekrönten Sockel sind einige der größten monolithischen Quadersteine der Antike verbaut.
Kalksteinblöcke der Superlative
Diese Steine stammen aus einem unweit der Anlagen gelegenen Kalksteinbruch – und dort liegt auch einer der bisher größten bekannten Bausteine der Welt, der Hajjar al-Hibla oder Stein der schwangeren Frau. Er ist knapp 20 Meter lang und etwa vier mal vier Meter hoch und breit. Wie diese gewaltigen Blöcke damals transportiert wurden und warum gerade dieser Quader im Steinbruch liegen blieb, war bisher unklar.
Um mehr zu diesem Stein und den Abbautechniken der Antike herauszufinden, führten Forscher der Orient-Abteilung des Deutschen Archäologischen Instituts im Sommer 2014 in diesem Steinbruch Ausgrabungen durch. Sie analysierten dafür Bearbeitungsspuren und durchsuchten die alten, durch die Steinbrucharbeiten entstandenen Abfallhalden nach datierbaren und stratifizierbaren Keramikscherben und Kleinfunden.