Knapp am Negativrekord vorbei: Das arktische Meereis erreicht erneut einen sommerlichen Tiefstwert. Mit nur rund 3,9 Millionen Quadratkilometern hat das Eis die zweitkleinste Fläche seit Beginn der Satellitenmessungen, wie Glaziologen berichten. Damit liegt das jährliche Minimum erst zum zweiten Mal seit 1979 unter vier Millionen Quadratkilometern. Von Februar bis August 2019 lag die Eisfläche sogar auf einem Rekord-Niedrigwert für diese Zeit.
Die Arktis heizt sich durch den Klimawandel stärker auf als jede andere Region der Erde -mit sichtbaren Folgen: Das arktische Meereis schrumpft seit Jahren, sein Nachschub schwindet und auch die saisonalen Unterschiede haben sich bereits verschärft. Selbst nahe am Nordpol gibt es inzwischen im Sommer viele offene Wasserflächen. Forscher prognostizieren sogar, dass die zentrale Arktis schon ab 2040 im Sommer schiffbar werden könnte.

Nur noch 3,9 Millionen Quadratkilometer
Auch in diesem Jahr zeichnet sich keine Erholung des arktischen Meereises ab – eher im Gegenteil. Denn zurzeit sind nur noch rund 3,9 Millionen Quadratkilometer des Arktischen Ozeans von Meereis bedeckt, wie Eisforscher vom Alfred-Wegener-Institut (AWI) und der Universität Bremen berichten. Typischerweise erreicht die Meereisfläche im Nordpolargebiet im September ihr jährliches Minimum.
Bleibt es bei den aktuellen Werten, dann könnte das jährliche Minimum zum zweiten Mal seit Beginn der Satellitenmessungen unter vier Millionen Quadratkilometern bleiben. Es wäre die zweitkleinste Meereisausdehnung seit 1979. Nur im Jahr 2012 schrumpfte das Meereis im Sommer noch stärker als in diesem Jahr: Damals blieben im September nur noch 3,4 Millionen Quadratkilometer Eis übrig – ein Negativrekord.