Zum ersten Mal haben Astronomen das unmittelbare Ergebnis der Kollision zweier Asteroiden beobachtet: Teleskopaufnahmen enthüllten ein verblüffend Kometen-ähnliches Objekt mit lang ausgezogenem Trümmerschweif am inneren Rand des Asteroidengürtels. Zunächst für einen Kometen gehalten, klärten erst Bilder des Weltraumteleskops Hubble nun die wahre Identität des seltsamen Himmelskörpers.
Normalerweise stammen Kometen aus den eisigen äußeren Regionen des Sonnensystems, aus dem Kuiper Gürtel jenseits des Neptun oder der Oortschen Wolke, noch weiter draußen. Wenn sich diese Klumpen aus Eis und Gestein auf ihrer Bahn dann der Sonne nähern, verdampft Eis an ihrer Oberfläche und erzeugt eine Hülle aus Gas und Staub, die den Kometenschweif bildet. Am 6. Januar 2010 entdeckten Astronomen des Lincoln Near-Earth Asteroid Research (LINEAR) jedoch ein Objekt, das nicht in dieses Schema passte:
Rätselhafter „Vagabund“
Denn P/2010 A2 stammt nicht aus dem äußeren Sonnensystem, sondern kreist am Innenrand des Asteroidengürtels. Hier allerdings gibt es eigentlich nur Gesteinsbrocken, die Umgebung ist zu trocken, um Körper aus Eis entstehen zu lassen. Trotzdem aber zieht das Objekt einen gut sichtbaren Schweif hinter sich her – wie ein typischer Komet.
Um diesem Widerspruch auf den Grund zu gehen, richteten die Astronomen am 25. und 29. Januar das Hubble-Weltraumteleskop der NASA auf den rätselhaften „Vagabund“. Zu diesem Zeitpunkt war das Objekt rund 290 Millionen Kilometer von der Sonne und rund 144 Millionen Kilometer von der Erde entfernt. Die Aufnahmen der neuen Wide Field Camera 3 (WFC3) enthüllten Erstaunliches: