Klimapuffer in Gefahr: Die Atmosphäre über dem Amazonas-Regenwald ist im Laufe der vergangenen 20 Jahre immer trockener geworden, wie eine Studie zeigt. Das macht die grüne Lunge unseres Planeten anfälliger für Dürreereignisse und könnte ihre Funktion als Puffer im Klimasystem gefährden. Verantwortlich für diese Entwicklung sind neben der Erderwärmung offenbar auch menschliche Aktivitäten wie Brandrodungen.
Der Amazonas-Regenwald ist der größte Regenwald der Erde und fungiert als „grüne Lunge“ unseres Planeten. Die dort wachsenden Pflanzen entziehen der Atmosphäre jedes Jahr Milliarden Tonnen Kohlendioxid und wirken so der Erderwärmung entgegen. Doch die riesige Waldfläche ist nicht nur eine wichtige CO2-Senke, sondern gleichzeitig ein bedeutender Regenlieferant für die gesamte Region.
Die dichte Vegetation verdunstet große Mengen an Wasser in die Atmosphäre, wo es abkühlt, Wolken bildet und schließlich als Niederschlag wieder abregnet. Auf diese Weise kann der Amazonas-Regenwald bis zu 80 Prozent des von ihm benötigten Regens selbst produzieren – insbesondere in der Trockenzeit. Doch dieses fein austarierte, sich selbst erhaltende System gerät zunehmend aus dem Gleichgewicht. So hat die Amazonasregion in den vergangenen Jahren immer wieder extreme Dürreperioden erlebt.
Zunehmend trocken
Um mehr über diesen besorgniserregenden Trend herauszufinden, haben Forscher um Armineh Barkhordarian von der University of California in Los Angeles nun Satellitendaten aus den letzten 20 Jahren ausgewertet. Dabei untersuchten sie, wie sich der Feuchtigkeitsgehalt in der Atmosphäre über dem Amazonas-Regenwald in den trockenen Monaten in diesem Zeitraum verändert hat. Zusätzliches Datenmaterial lieferte zudem Hinweise darauf, wie viel Feuchtigkeit der Wald benötigt, um das System zu erhalten.