Goldklümpchen am Zellrand: Eine kleine Mikrobe spielt eine Schlüsselrolle bei der Bildung von Goldlagerstätten. Denn das Bakterium Cupriavidus metallidurans wandelt lösliche Goldverbindungen in feste Goldnuggets um – und das, ohne sich dabei zu vergiften. Wie Forscher herausgefunden haben, ermöglicht ein spezielles Enzym der Mikrobe, das Gold in die harmlosen Goldklümpchen zu überführen. Sie kann das Edelmetall so anreichern, ohne daran zugrundezugehen.
Das Edelmetall Gold ist begehrt – und rätselhaft. Denn bis heute ist nur in Teilen geklärt, warum Gold in der Erdkruste insgesamt zwar selten ist, es aber trotzdem an manchen Stellen große Erzlagerstätten gibt. Lange vermuten Forscher, dass diese Goldlagerstätten durch rein geologische Prozesse wie Erdbeben odergeochemische Reaktionen an heißen Quellen entstanden sind.
Inzwischen scheint jedoch klar, dass viele Goldvorkommen ihre Existenz noch anderen Akteuren verdanken: Mikroben. Indizien dafür lieferten vor einigen Jahren organische Ablagerungen in den Lagerstätten, die von urzeitlichen Bakterien stammen.
Mikrobieller Goldsammler
Doch auch heute noch gibt es Bakterien, die Schwermetalle abbauen und Gold anreichern können. Zu ihnen gehört Cupriavidus metallidurans. Dieses stäbchenförmige Bakterium lebt mit Vorliebe in Böden, die zahlreiche Schwermetalle enthalten – und damit Elemente, die normalerweise für Lebewesen hochgiftig sind. „Will ein Organismus hier überleben, muss er eine Möglichkeit finden, sich gegen diese Gifte zu schützen“, erklärt Dietrich Nies von der Martin-Luther-University Halle-Wittenberg.