Schwitzende Gipfel: Nicht nur die Pole, auch die Bergregionen sind besonders stark vom Klimawandel betroffen. Die kalten Höhenlagen erwärmen sich immer schneller, wie ein Forscheretema nun belegt. Dies bedroht nicht nur dortige Tiere und Pflanzen, sondern könnte auch weitreichende Folgen für den Menschen haben. Um das Ausmaß dieser Erwärmung in den Bergen zuverlässig abschätzen zu können, seien dringend mehr Informationen nötig, schreiben die Forscher im Journal „Nature Climate Change“.
Der Klimawandel macht sich besonders drastisch in den kalten Regionen der Erde bemerkbar: In der Arktis und der Antarktis schmilzt beispielsweise das Meereis immer schneller. Die Pole sind aber nicht die einzigen kalten Punkte auf unserem Planeten. Wer einmal auf einen Berg gewandert oder geklettert ist, weiß: Auch mit zunehmender Höhe sinkt die Temperatur. Wie sich der Klimawandel auf die hochgelegenen Bergregionen der Erde auswirkt, ist bislang jedoch kaum untersucht.
Keine Daten oberhalb von 5.000 Metern
Das liegt unter anderem am bislang herrschenden Datenmangel, sagen Wissenschaftler um Nick Pepin von der britischen University of Portsmouth: Es gibt weltweit kaum Wetterstationen, die höher als 4.500 Meter über dem Meeresspiegel liegen. Von oberhalb von 5.000 Metern gibt es praktisch keine Langzeit-Daten über das Klima. Allein eine Station auf dem knapp 5.900 Meter hohen Kilimandscharo sammelt seit etwas mehr als zehn Jahren Informationen.
Für ihre Studie haben Pepin und Kollegen die spärlichen weltweit verfügbaren Daten gründlich ausgewertet. Sie untersuchten Mechanismen wie das Abschmelzen von Eis und Schnee und den Wärmeverlust mit zunehmender Höhe, aber auch Effekte durch unterschiedlich starke Luftverschmutzung in Tiefen- und Höhenlagen. Hinzu kamen Unterschiede verschiedener Regionen und Jahreszeiten.