Klima

Bestätigt: 2024 wird wärmstes Jahr

Jahresmittel wird erstmals über 1,5 Grad Erwärmung liegen

Erwärmung gegenüber präindustriellen Werten
Abweichungen der Jahresmitteltemperaturen gegenüber dem präindustriellen Mittelwert von 1850 bis 1900. © Copernicus Climate Change Service/ ECMWF

Neuer Klimarekord: Aktuelle Messdaten bestätigen, dass das Jahr 2024 das wärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen wird. Das Jahresmittel wird zudem erstmals die Erwärmung von 1,5 Grad gegenüber präindustriellen Werten überschreiten. Das Klimaschutzziel von Paris ist damit zwar noch nicht gerissen, da sich dieses auf mehrjährige Mittelwerte bezieht. Dennoch geht der Trend zur immer stärkeren Erwärmung nahezu ungebremst weiter. Auch der November 2024 war global zu warm.

Der Klimawandel schreitet immer weiter voran – und der Klimaschutz hinkt hinterher. Schon die letzten Jahre haben immer wieder Klimarekorde gebrochen und auch im Jahr 2024 war fast jeder Monat wärmer als zuvor gemessen. Zudem mehren sich Hitze-Hotspots, auch in Mitteleuropa, der globale Süßwasservorrat schrumpft und Wetterextreme wie Starkregen, Dürren und Hitze nehmen zu. Demgegenüber steigt der globale CO2-Aussstoß weiter, wenn auch etwas langsamer als zuvor.

Temperaturanomalien November 2024
Temperaturanomalien für November 2024 weltweit und in Europa. © Copernicus Climate Change Service/ ECMWF

2024 wird wieder wärmstes Jahr

Jetzt gibt es neue Daten für das Jahr 2024 und den letzten Monat vom Copernicus Climate Change Service der EU – und auch sie bestätigen den Trend. Demnach lagen die Monatsmitteltemperaturen im November 2024 bei 14,1 Grad. Damit war dies der zweitwärmste November seit Beginn der Messungen. Zudem ist er mit 1,62 Grad Erwärmung der 16. von 17 vergangenen Monaten, der über 1,5 Grad Erwärmung gegenüber präindustriellen Werten Marke lag.

Schon jetzt steht damit fest, dass das Jahr 2024 erneut einen Wärmerekord aufstellen wird: Nach 2023 ist auch 2024 erneut das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen, wie der Copernicus-Dienst berichtet. Die globale Erwärmung wird in diesem Jahr erstmals das Jahresmittel von 1,5 Grad Erwärmung gegenüber präindustriellen Werten überschreiten.

Erstes Jahresmittel über der 1,5-Grad-Marke

„Mit den Copernicus-Daten können wir jetzt nahezu mit Sicherheit bestätigen, dass 2024 das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen sein wird und das erste Kalenderjahr, das über 1,5 Grad liegt“, sagt Samantha Burgess, stellvertretende Direktorin des Copernicus Climate Change Service. „Das bedeutet nicht, dass das Pariser Abkommen gebrochen wurde, aber es bedeutet, dass ehrgeizige Klimaschutzmaßnahmen dringender denn je sind.“

Denn die 1,5-Grad-Marke des Pariser Klimaabkommens bezieht sich nicht auf einzelne Jahresmittelwerte, sondern auf den 20-Jahres-Durchschnitt. Dennoch sehen Klimaforscher im Überschreiten der 1,5-Marke einen hohen Symbolwert – und ein Alarmzeichen. Denn je häufiger und länger dieser Zielwert überschritten wird, desto schwerwiegender fallen die Klimafolgen aus und umso schwerer wird es, die Erwärmung wieder unter diese Schwelle zu bringen.

Meerestemperaturen
Abweichungen der Meerestemperaturen im November 2024 gegenüber dem Mittelwert von 1991 bis 2020. © Copernicus Climate Change Service/ ECMWF

Zu warm auch in Europa und den Polargebieten

In Europa war der Herbst 2024 der drittwärmste seit Beginn der Aufzeichnungen, wie der Copernicus-Klimadienst berichtet. Vor allem im Nordosten Europas und im Norden Russlands, sowie im Südwesten Europas lagen die Temperaturen über dem langjährigen Mittel für diese Zeit. Zudem war es in West- und Mitteleuropa größtenteils zu nass, teilweise gab es Starkregenfälle wie zuletzt in Spanien. In Osteuropa und auf dem Balkan fiel hingegen weniger Regen als sonst um diese Jahreszeit.

In der Antarktis ist das sommerliche Meereis erneut stärker geschrumpft als normal. Die Meereisfläche lag im November 2024 um zehn Prozent unter dem langjährigen Durchschnitt, das ist der drittniedrigste Wert nach 2016 und 2023. In der Arktis hat die Winter-Meereisfläche ebenfalls den drittniedrigsten bislang registrierten Wert und liegt rund neun Prozent unter dem 30-Jahresmittel.

Quelle: Copernicus Climate Change Service

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