Ethanol aus Pflanzen als Biosprit wird mithilfe von Hefen hergestellt. Bisher können diese jedoch nur die Zuckervariante Glucose verdauen und sind dadurch auf hochwertige Nahrungspflanzen wie Mais angewiesen. Forscher haben jetzt jedoch genetisch veränderte Bierhefen erzeugt, die auch den Pflanzenabfallstoff Xylose direkt zu Ethanol vergären können und so die Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion vermeiden.
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In industriellen Fermentationsprozessen wird Ethanol für gewöhnlich mit Bierhefe hergestellt. Allerdings können die Mikroorganismen von Natur aus nur hochwertige Glucose verdauen, während die ebenfalls in Pflanzen vorkommende Zuckervarianten D-Xylose und L-Arabinose als Abfälle anfallen. Eckhard Boles, Professor an der Goethe- Universität und Mitbegründer des Schweizer Biosprit-Entwicklers Butalco GmbH, ist es nun gelungen, industriell genutzte Hefe so zu modifizieren, dass sie Xylose durch Einfügen eines einzigen neuen Schrittes direkt zu Ethanol vergärt.
Nachdem Boles bereits Hefestämme entwickelt hat, die Arabinose zu Ethanol verarbeiten, zeichnet sich eine höchst effiziente Verwertung von Pflanzen für die Herstellung von Biosprit ab. Der Vorteil: sie ist nicht auf Pflanzen wie Mais oder Getreide angewiesen, die einen hohen Anteil an Glucose, Saccharose oder Stärke enthalten, und tritt daher nicht in Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion.