Dass Böden eine klimatische Zeitbombe darstellen ist nichts Neues. Mit zunehmender Erwärmung wird immer mehr des in ihnen gespeicherten Kohlenstoffs als Kohlendioxid freigesetzt. Jetzt hat ein internationales Forscherteam erstmals herausgefunden, wie hoch dabei der Anteil von seit langem im Boden gebundenen und damit klimawirksameren Kohlenstoff ist.
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„Weltweit enthalten die Böden mehr als das 300fache dessen, was jedes Jahr durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe freigesetzt wird“, erklärt Pete Millard vom Macaulay Institute in Aberdeen und Leiter des internationalen Forschungsteams. Bis jetzt war dieser Kohlenstoff sicher im Untergrund gespeichert. Doch wenn sich der Planet erwärmt, wird mehr und mehr davon als Kohlendioxid in die Atmosphäre entlassen.
Alter Kohlenstoff besonders klimawirksam
„Tatsächlich gibt es aber zwei Arten von Kohlenstoff – den neuen Kohlenstoff, der erst vor kurzem durch die Vegetation in den Boden eingetragen wurde und der alte Kohlenstoff, der seit Jahren im Boden gebunden ist“, so Millard. „Es ist die Menge dieses alten Kohlenstoffs, freigesetzt als CO2, die den größten Klimaeffekt haben. Er macht den Boden von einem Kohlenstoffspeicher zu einer Kohlenstoffquelle.“