Spektakulärer Fund: Unter der Tempelstadt Chichen Itza haben Archäologen ein noch unberührtes Höhlenheiligtum der Maya entdeckt. Die „Höhle des Jaguar-Gottes“ – Balamkú – enthält hunderte gut erhaltener Opfergaben und Räuchergefäße. Zwar hatte ein Forscher diese Höhle schon in den 1960er Jahren entdeckt, sie aber unerkundet wieder versiegelt, so dass sie in Vergessenheit geraten war. Ihre Wiederentdeckung bezeichnen die Archäologen nun als „wissenschaftlichen Schatz“.
Die Tempelstadt Chichen Itza ist eine der bekanntesten Überreste der Mayakultur. Die rund 15 Quadratkilometer große Ruinenstadt umfasst zahlreiche Tempel, darunter die große Stufenpyramide des Kukulcan, aber auch Ballspielplätze, Säulenhallen und große, gemauerte Plattformen. Nördlich der Pyramide des Kukulcan liegt eine Cenote, eine Doline, die von den Maya als heiliger Opferplatz genutzt wurde – und die Teil eines unterirdischen Netzes von Höhlen und Gängen ist.
Unberührtes Heiligtum im Untergrund
Im Untergrund der Ruinenstadt haben nun Archäologen des Great Maya Aquifer Project (GAM) einen spektakulären Fund gemacht. Sie entdeckten ein Höhlenheiligtum der Maya wieder, das seit mehr als tausend Jahren unberührt geblieben ist: Balamkú – die Höhle des Jaguar-Gottes. Zwar war der Archäologe Victor Segovia Pinto schon in den 1960er Jahren zufällig auf diese Höhle gestoßen. Er hatte sie jedoch wiederversiegelt, ohne ihr Inneres zu erkunden oder ihre Lage genauer zu beschreiben.
Deshalb wurde die Balamkú-Höhle erst jetzt von Guillermo de Anda und seinem Team bei der Erkundung der Unterwelt von Chichen Itza wiedergefunden. Sie liegt rund 2,7 Kilometer von der Pyramide des Kukulcan entfernt und erstreckt sich als schmales, gewundenes Gewölbe über mindestens 460 Meter Länge – mehr haben die Forscher bisher noch nicht erkundet.