Ob Manganknollen, Massivsulfide, Gashydrate oder Schwermineralseifen: Mineralische Rohstoffe am Grund der Ozeane gibt es fast wie den sprichwörtlichen „Sand am Meer“. Doch neben der Suche nach ergiebigen Lagerstätten hat sich vor allem der technische Abbau in mehreren Kilometern Wassertiefe als bislang extrem schwierig und vor allem zu teuer erwiesen. Vor der Küste Papua Neuguineas haben nun jedoch Vorbereitungen begonnen, erstmalig eine besonders viel versprechende Lagerstätte von Metall-Schwefelverbindungen kommerziell zu erschließen.
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Kupfer, Zink und Gold sind wichtige metallische Rohstoffe und für die industrielle Produktion unverzichtbar. Doch die Vorkommen an Land sind begrenzt und könnten schon in einigen Jahrzehnten knapp werden. Eine Lösung bieten möglicherweise marine Lagerstätten, die allerdings aufgrund niedriger Rohstoffpreise und vor allem wegen technischer Schwierigkeiten bislang als nicht wirtschaftlich galten. Nun hat sich jedoch die Nautilus Minerals Inc. aus Kanada dazu entschlossen, in einem ihrer Schürfgebiete im pazifischen Bismarck Archipel so genannte Massivsulfide abzubauen. Neueste Untersuchungen versprechen dort eine hohe Ergiebigkeit der metall- und schwefelhaltigen Erze, so dass die Förderung bis in eine Wassertiefe von rund 2.000 Meter Tiefe rentabel erscheint.
Durchschnittlich 13 Gramm Gold pro Tonne Erz sowie fünf Prozent Kupfer und 20 Prozent Zink enthielten die ersten Erkundungsbohrungen im potenziellen Schürfgebiet. Was sich zunächst wenig anhört ist Anreiz genug, das 15.000 Quadratkilometer große Gebiet durch den Tiefseebergbau zu erschließen. Für Dezember sind weitere 40 Probebohrungen geplant, die unter anderem durch die kanadische Firma Placer Dome finanziert werden. Diese ist allerdings nur an den Goldvorkommen interessiert und überlässt alle weiteren Metallfunde der Nautilus Minerals zur Verwertung.