Weniger Erschütterungen: Die Folgen der Corona-Pandemie sind sogar mit Seismometern messbar – es gibt weniger Vibrationen in der Erdkruste. Das seismische Störrauschen durch den Straßenverkehr, Züge und andere anthropogene Aktivitäten hat bereits abgenommen, wie Messtationen in verschiedenen Teilen der Welt belegen. Ursache dafür sind die in vielen Ländern geltenden Maßnahmen gegen die Weiterverbreitung des Coronavirus.
Inzwischen sind in vielen Ländern weltweit Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus SARS-CoV-2 in Kraft. Schulen, Universitäten und die meisten Gaststätten, Hotels und Geschäfte sind geschlossen, viele Unternehmen haben ihre Mitarbeiter ins Homeoffice geschickt oder die Produktion heruntergefahren. In manchen Ländern gelten sogar strikte Ausgangssperren.

Messbare Folgen in der Luft – und im Untergrund
Dieser weitreichende „Lockdown“ ganzer Gesellschaften hat Folgen, die inzwischen sogar aus dem All sichtbar werden. Nachtaufnahmen des Suomi-NPP-Satelliten zeigen beispielsweise, dass die nächtliche Beleuchtung der Stadt Wuhan – dem Ausbruchsort der Corona-Pandemie – sich nach Inkrafttreten der Reiseblockade und Ausgangssperren abgeschwächt hat. Der verringerte Verkehr hat zudem dazu geführt, dass die Stickoxid-Emissionen in China, aber auch über Europa deutlich abgenommen haben.
Doch auch die Erde selbst zeigt erste Reaktionen – sie ist ruhiger geworden. Denn normalerweise erzeugen Straßenverkehr, Züge, Bohrungen und andere anthropogenen Aktivitäten ständig niederschwellige Erschütterungen in der Erdkruste. Dieses Summen zeigt sich als omnipräsentes Störrauschen in den Messdaten von Seismometern. Zwar sind die von diesem Rauschen erzeugten Ausschläge nur klein, in manchen Frequenzen reicht dies aber aus, um schwache Beben zu überdecken.