Vom Wasser auf das Land: Die ersten Lebewesen haben diesen Sprung bereits vor mindestens 3,2 Milliarden Jahren geschafft – 300 Millionen Jahre früher als bisher angenommen. Das zumindest legen verräterische Kristallstrukturen in Gesteinsformationen in Südafrika nahe. Diese deuten auf die Anwesenheit von Mikroorganismen hin, die schon damals außerhalb der Ozeane lebten.
Lange Zeit spielte sich das Leben auf der Erde ausschließlich im Wasser ab. Doch irgendwann begannen die ersten Lebewesen, auch das Festland zu erobern – allerdings nur allmählich und Schritt für Schritt. Denn der Sprung aus den Ozeanen war für viele Tiere und Pflanzen eine schwierige Herausforderung.
Doch wann schafften es die ersten Organismen, die Landmassen unseres Planeten zu besiedeln? Offenbar früher als gedacht, sagen nun Wissenschaftler um Sami Nabhan von der Freien Universität Berlin. Sie haben in urzeitlichen Gesteinsformationen in Südafrika erstaunlich alte Spuren von Leben entdeckt.
Mikroorganismen wandelten Schwefel um
In einer 3,22 Milliarden Jahre alten Schicht des Barberton Greenstone Belt, einem der ältesten bekannten Gesteine der Erde, waren die Forscher auf verräterische Kristallstrukturen gestoßen: winzige Körnchen des Minerals Pyrit, die klare Anzeichen einer Beeinflussung durch Mikroorganismen aufwiesen.