Doppelter Magmaschub: Die katastrophalen Ausbrüche des indischen Dekkan-Trapp wurden aus gleich zwei vulkanischen Hotspots gespeist. Der Supervulkan erhielt vor rund 66 Millionen Jahren sowohl Magma aus dem Mantelplume, das heute unter der Insel Réunion liegt, als auch aus einem zweiten unter den Komoren, wie Forscher im Fachmagazin „Science“ berichten. Das lange Rätsel um die Wurzeln des Dekkan-Trapp könnte damit gelöst sein.
Der Dekkan-Trapp im Westen Indiens zeugt von einer vulkanischen Katastrophe gigantischen Ausmaßes: Das Gebiet von 600.000 Quadratkilometern Größe ist noch heute mehr als tausend Meter hoch mit erstarrter Basaltlava bedeckt. Als dieser Supervulkan vor rund 66 Millionen Jahren ausbrach, spien unzählige Schlote glühende Lava, Asche und Millionen Tonnen vulkanische Gase, Schwefel und Chlor.
Die Flutbasalt-Eruptionen des Dekkan-Trapp dauerten wahrscheinlich hunderttausende Jahre bis mehrere Millionen Jahre an. Aschen und Gase veränderten Atmosphäre und Klima so stark, dass einige Forscher diesen Vulkanausbrüchen zumindest eine Mitschuld am Austerben der Dinosaurier geben.
Woher kam das Magma?
Doch bei aller Prominenz dieses Megavulkans blieb eine Frage bisher unbeantwortet: Woher stammte das Magma, das den Dekkan-Trapp speiste? „Die unbekannte Mantelstruktur unter dem Indischen Ozean zu jener Zeit macht es zu einer Herausforderung, das Ereignis mit Wurzeln im Unteren Erdmantel zu verknüpfen“, erklären Peter Glisovic und Alessandro Forte von der Université du Quebec in Montreal.