Düstere Zeiten für Kaffee-Liebhaber: Der Klimawandel könnte dem Kaffeeanbau in Mittelamerika erheblich schaden. Denn im größten Anbaugebiet der Erde werden die für Kaffee geeigneten Flächen bis 2050 voraussichtlich um bis zu 88 Prozent zurückgehen, wie Forscher prognostizieren. Der Grund: In vielen Gebieten wird es dem Kaffee zu heiß und trocken, zudem gehen die Bestäuberinsekten zurück. Besonders davon betroffen sind Nicaragua, Honduras und Venezuela, so die Prognose.
Kaffee ist eines der beliebtesten Getränke weltweit und für viele ärmere Länder einer ihrer wichtigsten Exportartikel. Doch Kaffeepflanzen sind anspruchsvoll: Um zu gedeihen, benötigen sie ein gleichmäßig warmes Klima, reichlich Regen und geschützte halbschattige Standorte. Geeignete Anbauflächen gibt es heute vor allem in Mittelamerika und dem Norden Südamerikas, aber auch in einigen Regionen Asiens und in Äthiopien.
Doch mit der globalen Erwärmung wird sich auch das Klima in den Kaffee-Anbaugebieten verändern. Schon jetzt verzeichnen Brasilien und Vietnam klimabedingte Ernteeinbußen, in Äthiopien – der Urheimat des Arabica-Kaffees – könnten bis zum Ende des Jahrhunderts 60 Prozent der bisherigen Anbauflächen unbrauchbar werden. Der wilde Arabica-Kaffee könnte in 70 Jahren sogar ganz ausgestorben sein.
Welche Zukunft blüht dem mittelamerikanischen Kaffee?
Welche Folgen den Kaffeebauern in Mittelamerika bevorstehen könnten, haben nun Pablo Imbach vom Internationalen Zentrum für tropische Landwirtschaft in Hanoi und seine Kollegen untersucht. Brasilien und Mittelamerika zusammen bilden die größte Kaffeeanbau- und Exportregion der Welt. Rund 80 Prozent des weltweit gehandelten Arabica-Kaffees stammt von dort, wie die Forscher erklären.