Deutsche Kraftwerke gehören zu den klimaschädlichsten in Europa. Das ist das Ergebnis einer aktuellen WWF-Untersuchung. Demnach stehen neun der 30 schmutzigsten und ineffizientesten Kraftwerke Europas in Deutschland. Unter den Top Ten sind gleich fünf deutsche, vier davon gehören zum Energiekonzern RWE: Frimmersdorf (RWE, Rang 2), Jänschwalde (Vattenfall, 5), Weisweiler (RWE, 6), Neurath (RWE, 7) und Niederaußem (RWE, 10). 27 der 30 kritisierten Kraftwerke sind Kohlekraftwerke. Negativ-Spitzenreiter ist das Kraftwerk Agios Dimitrios in Griechenland.
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„Deutschlands Kraftwerke sind Europas Top-Klimakiller“, kommentiert WWF-Expertin Regine Günther das Ranking der „Dirty Thirty“. „Der Sommer 2005 mit seinen Überschwemmungen, Dürren und Hitzewellen war nur ein Vorgeschmack auf das, was uns der Klimawandel bringt, wenn wir die CO2-Emissionen nicht drastisch senken. Die Energieversorger müssen von der Politik endlich in die Pflicht genommen werden.“
Die WWF-Untersuchung zeigt, wie viel Kohlendioxid die größten Kraftwerke in der EU für eine erzeugte Kilowattstunde Strom ausstoßen. Kohlekraftwerke schneiden besonders schlecht ab: „Eine Kilowattstunde Strom aus einem Braunkohlekraftwerk belastet das Klima mit über einem Kilo CO2. Bei der gleichen Strommenge aus einem Gaskraftwerk sind es nur 365 Gramm“, sagt Günther.