In 90 Tagen tritt die Stockholm Konvention in Kraft, welche die zwölf schädlichsten Substanzen, so genannte persistent organic pollutants (POPs), international verbieten oder stark begrenzen wird. Frankreich ist als 50. Staat dem Vertrag beigetreten, so dass er am 17. Mai 2004 bindendes internationales Recht wird.
Die Konvention startet mit einer Liste der 12 gefährlichsten POPs: Industriechemikalien wie polychlorierte Biphenyle (PCBs), Pestizide wie DDT sowie Dioxine und Furane, die als Nebenprodukte bei Verbrennungsvorgängen auftretenden. POPs sind so gefährlich, weil sie bereits in kleinen Mengen Immun- und Nervensystem schädigen sowie Fortpflanzungs- und Entwicklungsstörungen und Krebs hervorrufen können. Sie sind langlebig und akkumulieren im Körperfett von Menschen, marinen Säugetieren und anderen Lebewesen und werden von der Mutter an den Fötus weitergegeben. Sie werden außerdem weltweit verteilt, weil sie lange Strecken über Wind und Wasserströmungen zurücklegen.
„Es ist höchste Zeit, dass diese giftigsten Chemikalien, die einst bei uns entwickelt wurden und hier längst verboten sind, auch den Menschen in ärmeren Regionen der Welt erspart bleiben“, sagt Ninja Reineke, Chemikalienexpertin des WWF. „Da das dreckige Dutzend nur die Spitze des Eisberges ist, müssen weitere, ähnlich gefährliche Stoffe ebenfalls in die Konvention aufgenommen werden.“
(WWF Deutschland, 20.02.2004 – AHE)