Woher stammt unser Wissen über die Welt unter unseren Füßen? Eine Antwort darauf gibt jetzt die Wanderausstellung „In die Tiefe gehen“, die vom 5. Juni bis 4. Juli 2004 in der Kokerei Hansa in Dortmund zu sehen ist.
Gründe, warum Menschen Schächte und Löcher in den Untergrund graben oder bohren, gab und gibt es viele: Sei es die Suche nach Rohstoffen oder zum Verlegen von Leitungen, für den Tunnelbau oder die sichere Lagerung von unliebsamen Abfallproduktion unserer Zivilisation.
Und der Bedarf wächst: Immer neue Projekte haben die „Unterwelt“ zum Ziel. In Zukunft sollen dort Lasten transportiert, Energie gewonnen oder klimaschädliches CO2 gelagert werden. Die Bedeutung des Untergrundes als Bau-, Verkehrs- und Wirtschaftsraum nimmt weiter zu.
Vom Bergmannsschuh bis zur Erdrakete
Wie und warum der Untergrund heute und früher genutzt wird und welche Methoden dabei eingesetzt werden, zeigen in der Ausstellung spannende Exponate und moderne Medien. Zu sehen sind historische Kostbarkeiten wie ein 1.000 Jahre alter Bergmannsschuh, bronzezeitliche Schmuckscheiben aus den Anfängen des Erzbergbaus oder Feuerstein aus 5.000 Jahre alten Bergwerken. Auf der anderen Seite werden technische Superlative und innovative Entwicklungen vorgestellt. So zum Beispiel eine „Erdrakete“, moderne Verfahren zum Vermessen unterirdischer Hohlräume oder eine dreidimensionale „Aufnahme“ des Erdinneren.
Container per Rohrpost
{2r}
Besonders visionär ist der CargoCap, eine Art „Rohrpost für Container“, der am 15. Juni 2004 um 18:00 Uhr zusätzlich in einem Vortrag von Prof. D. Stein von der Ruhr-Universität Bochum vorgestellt wird. Modelle von Tunnelbohrmaschinen und unterirdischen Gaslagern, zahlreiche Filme und eine „Hör-Bar“ laden darüber hinaus auf über 350 Quadratmetern zum Entdecken ein. Ein Begleitprogramm mit vertiefenden Vorträgen, Führungen und Aktionen flankiert die Ausstellung.
Mit der Ausstellung stellt das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderte Programm GEOTECHNOLOGIEN einen seiner 13 aktuellen Forschungsschwerpunkte vor.
Die Daten zur Ausstellung in Dortmund:
Dauer: vom 5. Juni bis 4. Juli 2004
Veranstaltungsort: Kokerei Hansa (Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur), Emscherallee 11, 44369 Dortmund
Öffnungszeiten: Di-So 10:00 bis 18:00 Uhr
Der Eintritt ist frei.
Führungen: Jeweils Sonntags und nach Vereinbarungen
(Tel: 0231 / 93 11 22-33), Treffpunkt in der Ausstellungshalle.
(g.o.de/GEOTECHNOLOGIEN, 03.06.2004 – NPO)