Der vor 20 Jahren als Gletschermumie in den Ötztaler Alpen gefundene „Ötzi“ ist jetzt in einer völlig neuen, naturalistischen Rekonstruktion zu sehen. Auf Basis von 3-D-Aufnahmen des Schädels sowie von Röntgen- und CT-Bildern haben die niederländischen Künstler Adrie und Alfons Kennis den 5.300 Jahre alten Mann aus dem Eis neu erschaffen, berichtet National Geographic Deutschland.
„Diese gleichermaßen exakte und einfühlsame Darstellung von Ötzi wird die ganze Welt faszinieren und bewegen“, freut sich Angelika Fleckinger, die Direktorin des Südtiroler Archäologiemuseums: „Sie gibt unserer Geschichte – im wahrsten Sinn des Wortes – ein Gesicht.“ Die Rekonstruktion ist eine der Hauptattraktionen der heute beginnenden großen Jubiläumsausstellung „Ötzi20“.
Frappierend lebensechter Mensch aus der Steinzeit
Das neueste Werk der für ihre Rekonstruktionen berühmten Künstler zeigt einen vom Hautton bis zur feinsten Stirnfalte frappierend lebensechten alpinen Menschen aus der Steinzeit: mittelgroß, schmächtig, aber sehnig, mit schmalem, scharf geschnittenen Gesicht, wildem Bart und sonnengegerbter Haut.
„Vor 20 Jahren hat der Fund dieses Mannes die Menschen berührt, sein geheimnisumwitterter Tod, die einzigartigen Erkenntnisse über sein Leben und seine Welt“, sagt Erwin Brunner von National Geographic. „Und jetzt können wir ihm endlich in die Augen schauen und stellen staunend fest – er ist wirklich einer von uns!“
20 Jahre Ötzi
Die Auffindung einer der ältesten und am besten erhaltenen Mumien jährt sich im September 2011 zum zwanzigsten Mal. Das Südtiroler Archäologiemuseum feiert dies mit der Ausstellung „Ötzi20 – Life. Science. Fiction. Reality“, die vom 1. März 2011 bis zum 15. Januar 2012 in Bozen zu sehen ist.
(Südtiroler Archäologiemuseum/National Geographic Deutschland, 01.03.2011 – DLO)