Ungewöhnlicher Fund: Im Inneren fossiler Muscheln haben Forscher Zeugnisse für einen bisher unbekannten Meteoriteneinschlag in Florida entdeckt. Die Muscheln enthielten winzige Kügelchen aus Gesteinsglas – typische Zeugnisse eines Impakts. Auch ihre chemische Zusammensetzung deutet auf einen extraterrestrischen Ursprung hin. Demnach könnten vor zwei bis drei Millionen Jahren einer oder mehrere Meteoriten auf oder nahe der Florida-Halbinsel niedergegangen sein.
Während Einschlagsspuren auf dem Mond über Jahrmillionen deutlich sichtbar bleiben, ist dies auf der Erde anders. Die Erosion durch Wind und Wasser, aber auch die Vegetation sorgen schnell dafür, dass Krater und andere Impaktspuren verschwinden. Häufig verraten dann nur noch subtile Spuren wie beispielsweise winzige Kügelchen aus Gesteinsglas, sogenannte Mikrotektite, dass es einst einen Einschlag gab.

Mini-Kügelchen in Uralt-Muscheln
An einem eher ungewöhnlichen Ort hat Mike Meyer von der Harrisburg University in Pennsylvania solche Mikrotektite entdeckt. Noch zu Studienzeiten hatte er gemeinsam mit Kollegen in Florida Bänke fossiler Muscheln untersucht – eigentlich auf der Suche nach Mikrofossilien in deren Inneren. Doch als er einige der Muscheln öffnete und das in ihnen angesammelte Sediment durchsiebte, entdeckte er darin winzige Kügelchen.
„Sie stachen wirklich heraus. Denn Sandkörner sind typischerweise eher unregelmäßig, kartoffelförmig“, sagt Meyer. „Aber ich fand immer wieder diese winzigen, perfekten Kugeln.“ Mehr als 80 dieser rund 200 Mikrometer kleinen Kügelchen hatte Meyer am Schluss gefunden. Doch zunächst wusste niemand, worum es sich handelte. Mehr als zehn Jahre lang bewahrte er sie auf, bis er sie vor kurzem widerfand und analysierte.