Perfekte Kombination: Ein Planetenforscher hat erstmals Lavahöhlen auch im Polargebiet des Mondes entdeckt – und damit vielleicht optimale Orte für eine Mondstation. Denn diese unterirdischen Kavernen könnten Wassereis enthalten und so Astronauten mit Wasser versorgen. Gleichzeitig gibt es an der Oberfläche genügend Licht für Solarenergie und eine direkte Funkstrecke zur Erde. Indizien für die Existenz der Lavahöhlen sind mehrere bis 30 Meter große Löcher in der Mondoberfläche.
Der Mond ist nicht so trocken wie es scheint: Das Mondgestein enthält gebundenes Wasser und in vielen schattigen Kratern am Mond-Nordpol könnte es sogar meterdicke Eisschichten geben. „Die Präsenz von Wasser auf dem Mond bedeutet nicht nur, dass man damit künftige Astronauten mit Trinkwasser versorgen könnte, es wäre auch ein Rohstoff für Raketentreibstoff“, erklärt Pascal Lee vom Ames Research Center der NASA und vom SETI-Institut.
Polares Dilemma
Allerdings: Das Wassereis in den lunaren Kratern ist mit Regolith vermischt, daher wäre seine Extraktion sehr aufwändig. Hinzu kommt: Dieses lunare Eis liegt in sonnenarmen und dauerhaft beschatteten Arealen – Sonnenenergie für den Betrieb von Geräten und einer Mondstation wäre hier zu knapp. Umgekehrt haben Forscher zwar vor Kurzem erst eine riesige Lavahöhle auf dem Mond entdeckt, die Astronauten einen perfekten Schutz gewähren könnte. Sie liegt aber im Meer der Stürme und damit weit von den lunaren Eisvorräten entfernt.
Jetzt jedoch könnte Pascal Lee, Forscher der NASA und des SETI-Instituts, eine perfekte Kombination von beidem gefunden haben: Lavahöhlen, die möglicherweise Wassereis enthalten. Entdeckt hat der Forscher sie bei der Auswertung von Aufnahmen der NASA-Raumsonde Lunar Reconnaissance Orbiter (LRO). Indizien für ihre Existenz sind dunkle, zwischen zehn und 30 Meter große Öffnungen in der Mondoberfläche.