Umwelt

Emissionshandel boomt

Unternehmen handeln mehr als doppelt so viele Emissionsberechtigungen wie 2005

Im Nationalen Emissionshandelsregister wurden 2006 rund 210 Millionen Emissionsberechtigungen übertragen. Das sind mehr als doppelt so viel wie im Vorjahr (90 Millionen Emissionsberechtigungen). Dies teilte jetzt das Umweltbundesamt mit.

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Besonders zum Jahresende 2006 nahmen laut UBA Zahl und Volumen der Transaktionen wegen zahlreicher Termingeschäfte stark zu. Im Jahr 2006 fanden insgesamt rund 3.121 Transaktionen statt. „Das zeigt, wie intensiv die Unternehmen dieses neue Klimaschutzinstrument im zweiten Jahr nach Einführung nutzen“, sagt Thomas Holzmann, Vizepräsident des Umweltbundesamtes (UBA). Jede zweite für 2006 ausgegebene Emissionsberechtigung bewegte das elektronische Register der Deutschen Emissionshandelsstelle (DEHSt) im UBA.

Seit dem Start des deutschen Registers im März 2005 gab es somit rund 4.000 Transaktionen, bei denen insgesamt über 300 Millionen Emissionsberechtigungen im Register der DEHSt übertragen wurden. Das tatsächliche Handelsvolumen lässt sich daraus jedoch nicht direkt ablesen, da sich nicht jeder privatwirtschaftliche Handel sofort im Register abbildet.

Mehr als die Hälfte aller Transaktionen ins Ausland

Das Emissionshandelsregister der DEHSt ist einem Online-Banking System vergleichbar. Es bildet den Besitz der Emissionsberechtigungen ab, über die jede der am Emissionshandel teilnehmende Anlage der Energiewirtschaft und der emissionsintensiven Industrie verfügen muss. Das Konto ist unter anderem erforderlich, um die Emissionsberechtigungen jährlich abrechnen zu können. Die Kontoführung kostet einmalig 200 Euro für die gesamte Handelsperiode 2005–2007 und deckt alle Kontokosten und Serviceleistungen der DEHSt ab. Die fast 1.150 Anlagenbetreiber führen bei der DEHSt jeweils ein Konto für circa 1.850 Anlagen, die in Deutschland am Emissionshandel teilnehmen.

„Mehr als die Hälfte aller Transaktionen – rund 130 Millionen Emissionsberechtigungen – gingen 2006 von Deutschland in das europäische Ausland oder umgekehrt“, erläutert Hans-Jürgen Nantke, Leiter der Deutschen Emissionshandelsstelle (DEHSt) im UBA. Im Jahr 2005 waren es nur 40 Millionen Emissionsberechtigungen. Diese Transaktionen koordinierte – elektronisch vernetzt – ein europäisches Zentralregister in Brüssel: Das so genannte Community Independent Transaction Log (CITL) verbindet alle europäischen Emissionshandelsregister. Alle nationalen und europaweiten Transaktionen liefen sicher und reibungslos.

(Umweltbundesamt, 04.01.2007 – DLO)

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