Die Erosion in den Anden hing in den letzten 24.000 Jahren entscheidend von der Menge an Niederschlägen ab, die dort fielen. Dies haben Wissenschaftler bei der Analyse von Meeresablagerungen vor der chilenischen Küste herausgefunden. Sie konnten dabei auch zeigen, dass Ozeansedimente sehr gut geeignet sind, um die Umweltgeschichte der südamerikanischen Kordilleren seit dem Höhepunkt der letzten Eiszeit zurück zu verfolgen.
Zudem belegen die Sedimente, dass insbesondere in den südlichen Anden die Niederschlagsmengen zwischen Warm- und Kaltzeiten erheblich schwankten, so die Forscher in der aktuellen Ausgabe des Wissenschaftsmagazins Geology.
Die Anden sind eine der imposantesten Gebirgsketten weltweit. Gut 7.500 Kilometer erstrecken sie sich entlang der südamerikanischen Pazifikküste. Aufgefaltet wird das Gebirge durch den Zusammenstoß zweier Erdplatten. Seit etwa 150 Millionen Jahren schiebt sich die pazifische Nazca-Platte unter die kontinentale südamerikanische Platte. Seewärts ist diese Knautschzone durch einen bis zu acht Kilometer tiefen untermeerischen Graben geprägt. Aus diesem Tiefseegraben steigen die Anden steil in Höhen von fast sieben Kilometern auf.
Schleichende Erosion
Wie jedes Gebirge unterliegen auch die Anden einer schleichenden Erosion. Regen und Schmelzwasser dringen in feine Haarrisse ein, gefrieren, dehnen sich dabei aus und sprengen so den Fels. Da sich dieser Prozess – wie die Gebirgsbildung selbst – über Jahrmillionen hinzieht, ist es nicht leicht, die Erosionsraten zu bestimmen.