Entgegen bisheriger Annahmen gibt es auch auf dem Mars Blitze. Ein Mikrowellen-Detektor hat zum ersten Mal die typischen Signale elektrischer Entladungen aufgefangen, die sich plötzlich inmitten eines Staubsturms ereigneten. Diese in der nächsten Ausgabe der „Geophysical Research Letters“ veröffentlichte Erkenntnis hat weitreichende Bedeutung für die Marserkundung und auch mögliche bemannte Missionen.
Als die Viking-Sonden Mitte der 1970er Jahre die ersten Daten direkt von der Marsoberfläche sandten, sorgten diese für Aufsehen. Unter anderem schienen sie darauf hinzudeuten, dass die häufigen Staubstürme auf dem Roten Planeten ähnlich wie Gewitterstürme auf der Erde elektrisch aktiv sein könnten. Wenn es aber Blitze auf dem Mars gäbe, dann könnten diese auch als Katalysator für chemische Reaktionen wirken, die letztlich sogar Leben hervorbringen.
Widerlegung widerlegt?
Doch diese Annahme blieb lange Zeit eine reine Hypothese. Es gab keine Daten, die elektrische Entladungen entweder bewiesen oder aber widerlegten. Im Jahr 2006 schienen die Ergebnisse einer Gruppe von Planetenforschern die Existenz von Blitzen eher zu widerlegen. Sie hatten dies mithilfe von theoretischen Modellen, Laborversuchen und Feldstudien auf der Erde geprüft.
Jetzt aber schüren neue Daten wieder Hoffnung: Wissenschaftler der Universität von Michigan haben mithilfe eines speziellen Mikrowellen-Detektors ein ungewöhnliches Signal auf dem Mars registriert. Der Kurtosis-Detektor maß zwölf Tage lang jeweils fünf Stunden täglich die vom Roten Planeten ausgehende thermische und nicht-thermische Strahlung. Letztere kam allerdings normalerweise nicht vor.